Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
19. April 2007

Zeugnis geben

Donnerstag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 3,31-36
Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen. Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an. Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, gib mir die Gnade, zu erkennen, dass ich ein Bürger des Himmels bin, einer, der hier auf Erden auf Pilgerreise ist und sich bemüht, dir durch ein heiliges Leben zu dienen.

1. Sind wir vom Himmel oder von der Erde? Man erkennt einen Menschen daran, was er tut.Wir kennen eine Person dann, wenn wir wissen, mit was sie sich beschäftigt. Es ist ein Segen, wenn wir jemanden treffen, dessen einzige Sorge es ist, Gott zu lieben und anderen zu helfen, das gleiche zu tun. Das ist Heiligkeit; das ist die Berufung, die Gott allen gegeben hat. Es ist eine Kunst, diese Intention im Alltag in unseren Herzen zu tragen. Tatsächlich hilft sie uns, den anderen Lebensbereichen den rechten Platz zuzuweisen, um sie auch vollkommener zu leben. Wir haben alle schon Menschen getroffen, Arme oder Reiche, die ihr ganzes Leben damit verbringen, Schätze auf Erden anzusammeln. Es schmerzt uns, wenn wir sehen müssen, wie andere ständig frustriert und unruhig sind, wenn sie nicht mit ihrem Nachbarn mithalten können. Die irdischen Güter sollen Mittel sein, um anderen zu dienen, und sollen nicht um ihrer selbst willen erstrebt werden.

2. Annehmen und bestätigt finden. Es gibt viele Lehren Christi, auf die die Menschen skeptisch schauen und von denen sie glauben, dass sie nur für die Heiligen bestimmt sind: Sätze wie „Liebet eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen;” „Nehmt euer Kreuz auf euch;” „Halte ihm auch die andere Wange hin.” Diese Lehren sind aber der wahre Weg zum Glück, denn sie führen uns zu der Vollkommenheit, für die Christus uns bestimmt hat. Es ist schon eine Ironie, dass wir erst dann entdecken, dass das wahr ist, wenn wir wirklich seine Lehre annehmen und sie leben. Wir können niemals glücklicher sein als in den Momenten, in denen wir Christus in allem, was wir tun, nachahmen.

3. Derjenige, den Gott gesandt hat, spricht die Worte Gottes. Gewisse Menschen hinterlassen bei uns einen bleibenden Eindruck durch die schlichte Tatsache, dass ihr ganzes Sein Christus ausstrahlt. Alles, was sie sagen und tun, selbst das Funkeln in ihren Augen, weckt in uns den Wunsch, so wie sie zu handeln, damit auch wir diese Freude erfahren. Wenn wir Christus und diesen Abschnitt aus dem Evangelium betrachten, können wir nur ahnen, wie Nikodemus voller Staunen über das war, was Christus zu ihm sagte. Vor zwei Jahren ist Papst Johannes Paul II. von uns gegangen und wir erinnern uns, wie viele Menschen eine staunenswerte bewundernswerte Freude in ihm vorfanden sahen und wie viele von ihnen die Straßen füllten, um von ihm ein letztes Mal Abschied zu nehmen. Wenn doch auch wir Christus so ausstrahlen könnten! Wenn doch auch wir die Welt bombardieren könnten durch positives Sprechen, durch das Verschweigen des Negativen, durch das Loben des Ehrenhaften und durch unser demütiges und einfaches Dienen;, dann würde sich die Heiligkeit allmählich ausbreiten und die entferntesten Ecken der Erde erreichen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich bitte dich um die Gnade, dich in allem, was ich sage, denke und tue zu bezeugen. Lehre mich, dein demütiges Werkzeug zu sein, damit ich so andere durch das Üben einer tiefen Demut zu dir ziehen kann. Sie sollen in mir jemanden finden, der dir nachfolgt und der dich durch mich hindurch wirken lässt.

Vorsatz:   Aus Liebe zu Christus will ich heute jemandem, der in Not ist, in tiefer Demut und Einfachheit beistehen.

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