Donnerstag,
13. Juli 2023
Gott widerspiegeln
Donnerstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Heinrich und Hl. Kunigunde, Kaiserpaar
Dorit Wilke-Lopez
Mt 10,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.
Einführendes Gebet: Jesus, meistens spüre ich wenig von der Vollmacht, die wir als Kinder des himmlischen Vaters haben. Dein Wort heute fordert mich heraus. Ich will deine Aufforderungen ernster nehmen.
Bitte: Lass in mir und in allen Christen das Bewusstsein unseres Wertes wachsen und der Bedeutung, die wir für diese Welt haben.
1. Kostbar. Wie kostbar wir Gott sind, und welche Bedeutung wir für das Schicksal der Welt haben! Wir sind das Wertvollste in der Schöpfung. Wir sind die einzigen Geschöpfe, die Gott nach seinem Bild geschaffen und mit einer Seele ausgestattet hat, in der sein Atem weht. Nur wir also sind die Verbindung zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung. Deshalb sollen wir das göttliche Licht und den göttlichen Willen in die Schöpfung hinein spiegeln. Deshalb sollen wir über alles in seinem Sinne walten. Im Bewusstsein unseres eigenen Wertes dürfen wir für das Reich Gottes arbeiten. Wie wertvoll ist ein einziges kleines Teelicht in der Dunkelheit! Und wie wertvoll ist eine einzige Seele, die die Liebe Gottes in die Welt bringt! Ich kann mich heute einmal da hineindenken: wie kostbar ich als Christ vor Gott und für die ganze Welt bin.
2. Wertvoll. Die gerade beschriebene Perspektive tilgt die Menschenfurcht, denn ich bin ein Sohn, eine Tochter Gottes, und deshalb gehört mir die ganze Welt. Als Christ, der Salz in sich hat, bin ich so wertvoll für meine Mitmenschen, dass ihnen größerer Schaden entsteht, wenn sie mich ablehnen, als damals Sodom und Gomorrha mit deren ganzem unmoralischen Verhalten. Warum? Weil ich Christus, den Erlöser, repräsentiere. Das steckt ja auch im Namen: Christ sein heißt nichts anderes als Christ-us sein.
3. Um Heilung beten. Wenn ich mir im festen Glauben sicher bin, das Licht Gottes in die Welt bringen zu können und Christus in mir zu tragen, dann könnte mir der Mut zuwachsen, ganz offen und ohne falsche Scham mit Menschen zusammen in freiem Gebet um Heilung zu beten, oder ganz ohne Scheu Menschen zu ermutigen, in Jesu Namen Ungeistern zu widersagen, die sie quälen – z.B. könnte man Angst, Groll oder Mangel an Vertrauen als das Produkt solcher Ungeister betrachten – und ganz unbefangen das Glück der Auferstehung in Christus zu preisen. Um diese feste Verbindung zu Christus, diesen Perspektivwechsel und diese Unbefangenheit möchte ich beten.
Gespräch mit Christus: Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mich als dein Kind angenommen hast. Danke, dass ich deine Güte, deine Liebe und dein Licht in die Welt tragen darf. Bitte mache aus mir einen glaubwürdigen Repräsentanten von Christus. Verbinde mich heute ein Stückchen mehr mit ihm, und jeden Tag immer fester. Schenke mir Ehrfurcht vor mir selbst, weil du mich geschaffen hast und Christus in mir wohnt. Schenke mir Eifer, deine Liebe zu leben, so dass für Menschenfurcht kein Raum mehr bleibt in meiner Seele.
Vorsatz: Wenn mich jemand um Gebet bittet, könnte ich das sofort und auf der Stelle mit ihm/ihr zusammen tun, wenn er oder sie sich darauf einlassen kann. Oder für Kranke in deren Beisein mit ihm/ihr zusammen beten.