Tägliche Meditationen
X

Samstag,
22. Dezember 2007

Wohlwollen ist der Schlüssel.

Samstag der dritten Woche im Advent

P. Barry O’Toole LC

Lk 1,46-56
In jener Zeit sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Einführendes Gebet:   Herr, ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast. Du hast mich deine fürsorgende Hand in so vielen Ereignissen meines Lebens erkennen lassen; wie kann ich nicht an dich glauben? Diese Tage des Advents sind so schnell vorbei gegangen. Du bist schon fast an meiner Türschwelle, bereit anzuklopfen. Ich möchte an Weihnachten für dein Kommen gerüstet sein. Daher bringe ich meine demütige Bitte vor dich.

Bitte:  Herr Jesus, du bist allmächtig: mache aus mir einen Heiligen.

1. Das Schlüsselwort. Das Magnifikat, ja sogar die ganze Geschichte der Erlösung, kann in dem Wort „Wohlwollen” zusammengefasst werden. Das ist das wahre Weihnachtsmotiv. Gott schaut mit Wohlwollen auf die Menschheit. Manchmal sehen wir unser geistliches Leben als ein Bemühen an, das wir auf uns nehmen, um Gott gefällig zu werden und um dadurch seinen Segen auf uns zu ziehen. Das würde bedeuten, dass wir in gewisser Weise unser eigenes Wachsen in Heiligkeit bewirken. Das ist jedoch nicht der Fall: Gott ist uns niemals „verpflichtet”, uns seine Gnade zu gewähren. Wir haben keinen Anspruch gegenüber Gott. Unser geistliches Leben sollte darin bestehen, uns vor Gott als die zu zeigen, die wir wirklich sind: Sünder. Indem wir unsere Schwäche vor seine Allmacht bringen, ziehen wir sein Wohlwollen herab, so dass er uns aus unserer Armseligkeit befreit und uns als seine Kinder annimmt. Dies ist geschehen als er „auf die Niedrigkeit seiner Magd” geschaut hat.

2. Er wollte einer von uns zu werden. Um uns seine unermessliche Liebe zu zeigen, wird Gott einer von uns. Liebe lässt uns danach verlangen, der Person, die wir innig lieben, ähnlicher zu werden. Wie konnte Gott seinem geliebten Geschöpf ähnlicher werden? Er wurde nicht nur Mensch, sondern er teilte das Schicksal der Ärmsten der Armen. Nur sehr wenige, auch kaum Sozialhilfeempfänger, wurden in einem Stall geboren. Wie viele Babies werden in einen Futtertrog einer Kuh oder eines Pferdes gelegt? Genau dies ist eine Krippe. Obwohl er reich war (er war der allmächtige Gott), wurde er arm, um uns durch seine Armut zu bereichern. Wir sollten uns selbst fragen, was wir tun, um unserem Geliebten ähnlicher zu werden. Was machen wir, um Christus nachzuahmen? Haben wir gelernt, unsere Launen und Begierden abzulegen, um Dinge zu tun, die unserem Ehepartner, unseren Kindern oder Eltern gefallen? Das ist die Art und Weise, wie wir uns selbst auf ein gnadenreiches Weihnachten vorbereiten.

3. Unerschöpflicher Segen. Der Rest des Magnifikats ist eine Verherrlichung Gottes in der Erkenntnis, dass er denen sein Wohlwollen schenkt, die ihn lieben. Alle Generationen werden uns „selig” preisen. Gott wird die Macht seines Armes zeigen, er wird die Niedrigen erhöhen und die Hungernden mit guten Gaben beschenken. Wir haben wirklich so viel bekommen, für das wir dankbar sein sollten. Das Beste, das uns passieren kann, ist, „Gott aufzufallen”, seine Aufmerksamkeit auf unsere Armseligkeit und unsere Schwäche zu ziehen und ihm zu erlauben, die Schätze seines Reiches an uns zu verschwenden. Dann werden wir für immer den Lobpreis seiner Herrlichkeit singen.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich bereite meine Seele auf dein Kommen an diesem Weihnachtsfest vor und lade dich ein, in meine bescheidene Wohnung einzutreten. Bitte gehe nicht vorüber, ohne meiner armen Seele deine Gnaden zu verleihen. Ich bedarf deiner Gnade. Ich werde heute unser Zusammensein nicht beenden, ohne zuvor wenigstens einen Krümel von deinem Gastmahl mitzunehmen. Erlaube mir, dir zu danken und dich zu preisen für deine grenzenlose Barmherzigkeit, mit der du auf mich schaust.

Vorsatz:   Heute will ich mich bemühen, die heilige Messe zu besuchen, und wenn möglich, auch die heilige Kommunion zu empfangen.

Archiv

Tägliche Meditationen