Tägliche Meditationen
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Freitag,
10. August 2007

Das Weizenkorn

Freitag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Laurentius

P. Patrick Murphy LC

Joh 12,24-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.”

Einführendes Gebet:   Herr, gib mir Mut und Glauben, damit ich aus Liebe zu dir wie das Weizenkorn in der Erde sterben kann. Hilf mir, vor allem meinem Egoismus und meiner Trägheit zu sterben. Hilf mir, so gut ich kann mitzuarbeiten, dein Reich zu verbreiten. Hilf mir, dir und deinen Heiligen nachzufolgen. Heiliger Laurentius, Heiliger Paulus, bittet für mich.

Bitte:  Herr, festige meinen Entschluss, meinen Glauben heute weiterzugeben.

1. Um Christi willen leiden. „Wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.” Der heilige Paulus ist ein großartiges Beispiel eines Menschen, der Christus nachgefolgt ist und sein Leben um Christi willen gering geachtet hat. „Fünfmal ‐ so schreibt er ‐ erhielt ich von Juden die neununddreißig Hiebe; dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See. Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder. Ich erduldete Mühsal und Plage, durchwachte viele Nächte, ertrug Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blöße” (2 Kor 11,24-27). Wer sein Leben gering achtet, ist bereit, viel zu riskieren, weil er das Leben selbst liebt.

2. Reiche Frucht. „Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht…” Der heilige Paulus hat aus Liebe zu Christus viel gelitten, so dass seine Anstrengungen mit vielen Früchten belohnt wurden. Erinnern wir uns an seine drei Missionsreisen und wie er das Evangelium bis an die Grenzen der zivilisierten Welt brachte. Denken wir an die Gemeinden, die er gründete und an seine apostolischen Briefe, die er schrieb, welche den Christen nun schon 2.000 Jahre lang geistige Nahrung bieten. Denken wir daran, welchen Kampfgeist der Tugenden er der ganzen Christenheit bis heute eingeprägt hat. Wenn das Weizenkorn aus Liebe zum Herrn in die Erde fällt, bringt es wirklich reiche Frucht.

3. Das Leben des Paulus. Das Leben des heiligen Paulus bietet uns viele Betrachtungspunkte. Wir können und sollen ihn nachahmen, so wie er Christus nachgeahmt hat. Betrachten wir die Tugend, die wir am meisten brauchen: Großzügigkeit, Beharrlichkeit, Geduld, Ausdauer, Eifer oder Demut. Der heilige Paulus besaß sie alle, weil er sein Leben übereinstimmend mit dem Leben Christi gestaltet hat.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich weiß, dass du mein größtes Vorbild bist. Eine große Hilfe ist aber auch, auf das Leben von denen zu schauen, die dich so gut nachgeahmt haben, denn dann erkenne ich, dass die Tugend erreichbar ist, dass ich in dich umgestaltet werden kann, trotz meiner Begrenztheit und Schwachheit. Was ich brauche, ist Glauben, Liebe und ein großzügiges Herz. Schenk mir das Herz eines Apostels.

Vorsatz:   Ich will das Leben eines Heiligen betrachten, gerade im Hinblick auf die Tugend, die ich am meisten brauche.

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