Tägliche Meditationen
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Samstag,
8. April 2017

Ein Mensch, der für das Volk sterben soll

Samstag der fünften Woche in der Fastenzeit
Walter von Rebais OSB
Beata von Ribnitz OSCI
Julia Billiart SND

Eva Gloserová

Joh 11,45-57
In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden.

Einführendes Gebet: Jesus, deine Stunde, die Zeit deines heilbringenden Leidens, rückt näher. Ich möchte mit dir sprechen, dich betrachten und besser verstehen, was du uns in diesem Moment mitteilen willst. Öffne meinen Verstand und mein Herz. Ich liebe dich und bin hier für dich.

Bitte: Herr, ich will dich begleiten, mitfühlen, mitleiden, mich von dir retten lassen.

1. Eine große Anspannung lag in der Luft. Wir lesen heute in der Schrift, was am letzten Tag vor Beginn der ersten Karwoche geschah. Das Evangelium spiegelt die Anspannung wider, die überall herrschte. Etwas musste passieren. Viele hatten an Jesus geglaubt. Manche hatten vor ihm Angst. Das Urteil des Hohepriesters lautete: Er muss sterben. Die Leute fragten sich, ob Jesus überhaupt zum Paschafest kommen würde. Wie ging es ihm am diesem Tag? Welche Gedanken und Gefühle bewegten ihn?

2. Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt. Der Heilige Geist hatte durch den Mund des Kajaphas gesprochen. So groß ist die Allmacht Gottes! Jesus wird für das Volk, die Juden, sterben, aber auch für die gefürchteten Römer, die Ägypter und alle anderen Nationen. Alle sind sie versprengte Kinder Gottes. Jesus wird auch für mich sterben. Was bedeutet das für mich?

3. Die Sammlung der versprengten Kinder Gottes. Sowohl in der ersten Lesung (Ez 37,21-28) als auch im Antwortpsalm (Jer 31, 10-13) ist die Rede von der Sammlung der Kinder Gottes. Es geht nicht nur um die Rückkehr aus dem Exil, es geht um eine Bekehrung, Rückkehr zu Gott und zueinander. Was bedeutet es für mich heute, mich von Gott "sammeln" zu lassen?

Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du kommst, um mich zu retten! Schaffe in mir ein neues Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist! Ich bin bereit.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte Jesus heute im Geiste begleiten und, wenn möglich, den Kreuzweg als Vorbereitung auf die Karwoche beten.

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