Tägliche Meditationen
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Samstag,
15. Juli 2006

Fürchtet euch nicht

Samstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Bonaventura, Bischof und Kirchenlehrer

P. Ernest Daly LC

Mt 10,24-33
Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem
Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.

Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an deine Güte. Ich glaube, dass mir nichts geschieht, was du nicht willst. Ich glaube, dass du die Welt liebst und sie erlösen willst. Ich will dein Werkzeug sein.

Bitte:  Herr, mache mich zu deinem mutigen Freund.

1. Einfach in seinen Fußstapfen nachfolgen. Wir sollten uns als mutige Apostel nicht wundern, wenn wir in unserem geistlichen Leben Schwierigkeiten oder in unserem Bemühen, andere zu lieben, Missverständnissen begegnen. Wir folgen darin nur unserem Herrn. Er ging diesen Weg zuerst. Wir sind nicht allein. Uns sollte beunruhigen, wenn unser Leben zu komfortabel wird und wir die Aufforderung Christi, uns selbst loszulassen, nicht mehr wahrnehmen.

2. Rufe es von den Dächern.  Das besondere Verhältnis zu Christus ist uns nicht geschenkt worden, damit wir es für uns behalten. Wir müssen es weitergeben. Andernfalls besteht keine echte Freundschaft mit Christus. Er kam, um jeden von uns in sein Königreich zu rufen. Er möchte uns mit dem gleichen Eifer erfüllen, den er selbst für unsere Seelen hatte. Ich muss jeden Tag seine Freundschaft mehr schätzen und neue Wege finden, anderen von ihm zu erzählen. Ich bin sonst nicht wirklich sein Jünger.

3. Eines Tages werde ich vor meinem himmlischen Vater stehen.  Ich werde eines Tages vor Gott stehen. Er wird mich dann fragen, was ich mit diesem Tag gemacht habe. Heute ist eine günstige Gelegenheit. Ich kann heute wieder anfangen, ganz für ihn zu leben. Ich kann sein Königreich durch mein heiligmäßiges Leben ausbreiten. Ich kann ihn wiederum auffordern, mich „unbehaglich“ fühlen und über mich hinaus wachsen zu lassen. Ich kann mich mit Liebe auf die letzte Begegnung vorbereiten und sie zu einer Begegnung der Liebe, nicht der Furcht, machen.

Gespräch mit Christus:  Jesus, lass andere erkennen, dass ich dein Jünger bin. Ich weiß, dass ich dann meinen Komfort aufgeben muss. Ich möchte wie du sein, Herr. Ich möchte geben, nicht nehmen. Hilf mir, dass ich mich nicht vor den Konsequenzen fürchte, wenn ich dein Apostel sein will. Hilf mir, all das Gute zu sehen, das getan werden kann. Hilf mir, dass ich meinen Teil zu diesem Guten beitrage.

Vorsatz:  Ich will mir selbst einige Augenblicke der Behaglichkeit versagen, um für andere da zu sein oder das Evangelium zu verkünden.

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