Freitag,
14. Juli 2006
Klug und arglos
Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Mt 10,16-23
Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher
klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!
Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die
Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen
vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und
den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch
keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener
Stunde eingegeben,
was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures
Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern
und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern
auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens
willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt,
der wird gerettet. Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht
in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit
den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
Einführendes Gebet: Herr, ich bin ganz dein. Du hältst mein Leben in deiner Hand. Heute will ich meine Hingabe zu dir erneuern. Ich weiß, dass du mich niemals verlassen wirst. Ich vertraue darauf, dass du barmherzig zu mir bist. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt und mich gerufen hast, dein Evangelium zu verkünden.
Bitte: Mein Herr, mache mich zu einem besseren Zeugen deiner Liebe.
1. Klug wie die Schlangen. Jesus ermutigt uns, unsere Intelligenz zu gebrauchen. Wir müssen Wege finden, die uns vor den Wölfen schützen. Ebenso müssen wir Wege finden, die Wölfe zu bekämpfen. Unser Schutz ist unser Glaube. Wir dürfen niemandem erlauben, unseren Glauben auf die Probe zu stellen. Unter keinen Umständen dürfen wir es zulassen, dass unser Glaube aufgeweicht wird. Unser Gegenangriff muss das Gutsein und das Zeugnis eines heiligmäßigen Lebens sein, gegen das man nicht mehr argumentieren kann. Heilige zerstören die Macht des Bösen.
2. Zeuge um meinetwegen. Ein Heiliger überzeugt. Und ein Heiliger ist sehr erfinderisch, um Wege zu finden, anderen das Evangelium zu verkünden. Das kommt nicht aus ihm selbst, sondern vom Heiligen Geist, der in ihm wirkt. Mein Vertrauen in den Heiligen Geist bedarf heute einer Erneuerung. Ich werde an ihn denken, wenn ich mit anderen zu tun habe. Und am Ende des Tages werde ich ihm für seine Arbeit, die er um mich herum und durch mich geleistet hat, danken.
3. Wer bis zum Ende standhaft bleibt. Beharrlichkeit ist das Geschenk aller Geschenke. Es entspringt einer ständig erneuerten Liebe. Es entspringt der Annahme von Not und Elend um des Evangeliums willen. Christus verheimlichte nicht die Tatsache, dass ein Leben gemäß dem Evangelium und die Verkündigung des Evangeliums Schwierigkeiten und Verfolgung mit sich bringen werden. Aber er sagt uns, dass unser Leben sehr kurz ist und das, was wir für sein Königreich getan haben, bleibende Frucht trägt. Wenn wir unsere Augen auf ihn richten, können wir beharrlich bleiben und Frucht bringen.
Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass der Kreislauf meines Egoismus und meiner Furcht unterbrochen werden muss, wenn ich dir folgen will. Ich weiß, heute ein Apostel zu sein heißt, mannigfaltigen Verfolgungen ausgesetzt sein. Hilf mir, dass ich mich davor nicht fürchte. Hilf mir, dass ich auf dich schaue. Lehre mich heute zu kämpfen, damit die Errichtung deines Königreichs der Güte und der Liebe durch mein Leben ein wenig mehr vorankommt.
Vorsatz: Ich will auf die Eingebungen des Heiligen Geistes eingehen und heute versuchen, von ihm für meinen Umgang mit anderen ein freundliches Wort oder ein Zeugnis von Christus zu „stibitzen“.