Tägliche Meditationen
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Sonntag,
9. Februar 2020

Gottes Licht in mir

Fünfter Sonntag im Jahreskreis
Sel. Anna Katharina Emerick, Mystikerin

P. Bertalan Egervári LC

Mt 5,13-16
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, und erfülle mich ganz mit dem Feuer deiner Liebe! Sei du die Kraft, die mein Gebet stärkt und fruchtbar macht.

Bitte: Vermehre dein Licht in mir.

1. Christ, erkenne deine Würde! Jesus nennt seine Jünger Salz der Erde und Licht der Welt. Sie sind Licht, das in der Dunkelheit der Welt leuchtet, und Salz, das den Dingen Geschmack verleiht. Sie machen die Welt zu einem helleren, besseren Ort. Sind auch wir Salz und Licht? Jeder Getaufte hat die Vergebung der Sünden und die Teilnahme am Leben Gottes empfangen. Er ist ein Tempel Gottes, in dem Gott wirklich wohnt und gegenwärtig ist. Er hat neues Leben empfangen, das Leben der Seele, das Gott ihm mitteilt und durch das er "vergöttlicht" wird. Welch großes Geschenk, das wir immer wieder erwägen müssen! Gleichzeitig welche Verantwortung, da wir doch so leben sollten, dass unsere Mitmenschen die Gegenwart Gottes in unserem Leben erkennen können.

2. Eine Gabe Gottes. Die Jünger sind Licht der Welt und Salz der Erde nicht aus sich selbst heraus, sondern weil Jesus sie dazu gemacht hat. Sie brauchen sich also gar nichts darauf einzubilden, irgendwie besonders zu sein. Einbildung oder Überheblichkeit sind fehl am Platz. Tatsächlich sind sie besonders bevorzugt, aber nicht durch ihr eigenes Verdienst. Es ist eine reine Gabe Gottes, und Jesus fordert sie auf, diese Gabe zu nutzen. Sie sollen ihren Werken den Geschmack der Liebe und der Tugend verleihen. Sie sollen anderen Menschen leuchten durch ihren Glauben, ihre Güte, ihre ganze Lebensweise. Gott gibt seine Gaben nicht, damit wir sie verstecken oder für uns selbst behalten, sondern damit wir sie in den Dienst unserer Mitmenschen stellen.

3. Lass dein Licht leuchten. Der hl. Augustinus hat sich gefragt, was es heißt, ein Gefäß über das Licht zu stülpen. Es bedeutet seiner Meinung nach nicht nur, das Licht zu verbergen, sondern auch, körperliche Annehmlichkeiten über die Verkündigung der Wahrheit zu setzen. Man könne sehr schnell das Licht der guten Lehre mit zeitlichen Annehmlichkeiten überdecken und verbergen. Nur wem die Verkündigung der Wahrheit und das Leben aus dem Glauben wichtiger ist als die Suche nach Annehmlichkeiten, der hat das Licht auf einen Leuchter gestellt. Auch der schwache Schein einer kleinen Kerze kann einen ganzen Raum erleuchten. Ebenso kann unser Leben für viele andere ein Wegweiser und Vorbild werden.

Gespräch mit Christus: Jesus Christus, du bist das wahre Licht, das uns erleuchtet und uns die Wahrheit zeigt. Du bist es, der alles Dunkel aus unserem Leben vertreibt. Erleuchte jeden Winkel unserer Seele und bleibe gegenwärtig mit deinem hellen Schein. Gib uns die Kraft, das Licht deiner Liebe unseren Mitmenschen weiterzugeben.

Vorsatz: Ich will heute Licht für meine Mitmenschen sein durch meine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.

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