Tägliche Meditationen
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Dienstag,
28. Juni 2022

Der Herr gibt es den Seinen im Schlaf

Dienstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Irenäus von Lyon, Bischof und Märtyrer
Gedenktag

Dorit Wilke-Lopez

Mt 8,23-24
In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See, und es trat völlige Stille ein. Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen?

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Herr über die Natur, die durch dich geschaffen wurde. Ich staune über dich und bete dich an, dreifaltiger Gott, Schöpfer des Universums! Danke, dass du dich so klein und menschlich machst und meine Alltagsstürme stillen willst.

Bitte: Lass meine Seele ruhig werden in dir wie ein Kind bei der Mutter.

1. Unerschütterliches Vertrauen. Also, so einfach ist es nicht: Auch wenn man mit Jesus lebt und geht, kommen Stürme. Vielleicht brauchen wir die Stürme als Vertrauenstest. Vielleicht ist es das Höchste im Glauben, wenn wir unsere Angst an Jesus abgeben und im Vertrauen bleiben können, wenn es stürmt. Der heilige Pierre Chanel, ein junger Missionarspriester auf der ozeanischen Insel Futuna, wurde von den Einwohnern erschlagen, nachdem sich der Sohn des Häuptlings taufen lassen wollte, wodurch sich der Häuptling in seiner Macht bedroht fühlte. Während sie ihn erschlugen, habe er immer gesagt: "Das ist gut für mich, das ist gut für mich." Welches Vertrauen spricht aus diesen Worten! (Nach anfänglich sehr spärlichen Bekehrungen zu Pierre Chanels Lebzeiten ließen sich in den Jahren nach seinem Tod übrigens fast alle Einwohner taufen!) Heiliger Geist, lass mich so glauben können wie Pierre Chanel!

2. Sich mitten im Sturm entspannen. Jesus macht uns vor, wie es geht: Wie ein kleines Kind hat er mitten im heftigen Sturm einfach geschlafen, voll Vertrauen auf seinen himmlischen Papa. Wie schön, dass dieser Papa auch unser Papa ist, der auf uns aufpasst, und dass wir Jesus zur Not wecken dürfen!

3. Der Herr gibt es den Seinen im Schlaf. An einigen zentralen Wendepunkten in der Heilsgeschichte gibt der Herr es den Seinen im Schlaf: Als Gott Eva aus Adams Seite herausgearbeitet hat, schlief Adam. Als Abraham den Bund mit Gott schloss, fiel ein tiefer Schlaf über ihn. Als Jesus verklärt wurde, schliefen die Apostel zunächst, ebenso, als er im Ölgarten um unsere Erlösung kämpfte. Schließlich war die Hingabe Jesu hinein in den Todesschlaf die große Wende im Schicksal der Menschen – der Sieg über Sünde, Tod und Teufel! Ich staune über die Großzügigkeit Gottes. Er ist der Handelnde, und wir, seine geliebten Menschen, dürfen uns von ihm tragen und führen lassen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst meine Ängste und meinen Kleinglauben. Rette mich aus allen Stürmen. Ich bitte dich um so viel Vertrauen, dass ich mich im nächsten Sturm, in den mein Lebensboot gerät, einfach zu dir hinten ins Boot legen und mich bei dir einkuscheln kann. Stärke mein Vertrauen! Und lass mich dein stilles, bedingungsloses Zu-mir-Stehen wahrnehmen.

Vorsatz: Ich nehme heute meine größte Schwierigkeit und schenke sie Jesus.

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