Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
12. Juni 2008

„Selig die Friedenstifter, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden”

Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis

P. Thomas Moylan LC

Mt 5,20-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet:   „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun” (Lk 23, 34). Gib, dass deine Worte stets in meinem Herzen und auf meinen Lippen sind, Herr. Sie sollen das Thermometer meiner täglichen Nächstenliebe sein! Vater, „vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.”

Bitte:  Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, schaffe mir ein Herz wie deines.

1. Lebe in Frieden mit Jedermann. „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst...” Der Herr stellt uns eine wesentliche Bedingung, eine unerlässliche Bedingung um zu ihm zu kommen: Frieden mit unserem Nächsten. Wie viele Familien leiden darunter, dass zwei geliebte Menschen nicht mehr miteinander sprechen? Keiner von beiden hat die Kraft, nachzugeben und dem anderen die Hand zu reichen. Sturheit, eine Frucht des Stolzes, raubt der Seele den wahren Frieden. Gibt es in meinem Leben jemanden, bei dem ich mich entschuldigen müsste? Gibt es jemanden, dem ich immer noch nicht verziehen habe?

2. Absage an Groll und Unversöhnlichkeit. Bei den Missionen hatte ich einem Siebzehnjährigen die Sterbesakramente gespendet und betete nun mit der Familie, währen das Schlangengift langsam das Leben des jungen Mannes auffraß. Groll ist auch so ein Gift, das zum Herzen fließt; er gefährdet unsere geistige Gesundheit. Es sollte keinerlei Unversöhnlichkeit in uns sein; wir sollten keinen Groll in uns nähren, der uns hartherzig und bitter macht.

3. Kluges Schweigen. Wenn wir für unsere Familien beten, müssen wir allen Ärger fahren lassen und versuchen, gütig zu sein wie Christus. Wenn wir Auto fahren oder Zeuge werden, wie unser Kind gefoult wird oder das Spiel verliert, sollten wir uns nicht zu Beleidigungen anderer hinreißen lassen. Wir sollten stets auf der Hut sein, denn wir sind weit entfernt von geistiger Reife. Möge uns Klugheit helfen, den Mund zu halten, wenn er voll bitterem Ärger oder giftigen Gerüchten ist.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir für dein neues Gebot: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe”. Jeder Tag ist ein Stadion, in dem wir uns als Sieger im Wettlauf um Güte und Barmherzigkeit profilieren können, vor allem durch liebevolle Worte.

Vorsatz:   Ich werde jemanden, den ich beleidigt habe, um Verzeihung bitten; ich werde ein Brückenbauer werden.

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