Tägliche Meditationen
X

Freitag,
1. März 2019

Nur weil ihr so hartherzig seid

Freitag der siebenten Woche im Jahreskreis

P. Anton Vogelsang LC

Mk 10,1-12
In jener Zeit kam Jesus nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass nur du Worte des ewigen Lebens hast, aber häufig ist dein Wort eine Herausforderung für uns. Das gilt besonders für das heutige Evangelium. Möge der Heilige Geist uns helfen, dieses Evangelium zu verstehen, und uns die Kraft geben, danach zu leben.

Bitte: Jesus, du bist sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Die Ehescheidung widerspricht Gottes Willen. Die Pharisäer versuchen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie fragen: "Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen?" Obwohl die Ehescheidung Gottes Willen widerspricht, wie er in Maleachi 2, 16 deutlich macht, war sie gängige Praxis im Alten Israel. Vielleicht hatte Jesus bereits darüber gepredigt und die Pharisäer wollten ihn prüfen, um seine - wie sie fanden - unorthodoxe Haltung zu entlarven.

2. Die Hartherzigkeit. Jesus erklärt, dass Mose die Ehescheidung erlaubt habe aufgrund der Hartherzigkeit der Menschen. Hartherzigkeit, wörtlich sklerokardia im Griechischen, eine Verhärtung des Herzens, ist die starrköpfige Weigerung, sich Gottes Führung zu überlassen. Es ist die bewusste Blindheit der Wahrheit gegenüber, die Jesus häufig an den Pharisäern und bisweilen sogar an seinen Jüngern getadelt hat.

3. Wer mein Jünger sein will. In Mk 8,34 sagt Jesus: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Jesu Lehre über die Unauflöslichkeit der Ehe ist ein Bereich, in dem radikale Nachfolge geschieht und man die Möglichkeit hat, alles zu geben, um sein Kreuz auf sich zu nehmen. In den täglichen Herausforderungen der familiären Beziehungen, im Bemühen, die menschliche Liebe nach Gottes Plan zu leben - besonders in der lebenslangen Treue zu einem anderen gefallenen und unvollkommenen Menschen - findet die Aussage, "sein Kreuz auf sich zu nehmen", ihre konkreteste Umsetzung.

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, hilf denjenigen, die gerade eine schwierige Zeit in ihrer Beziehung durchleben. Bitte nimm allen Schmerz und alle Verletzungen aus unseren Herzen und fülle sie mit deiner Liebe, Freude, Geduld und Verständnis. Segne alle Paare, die gerade Schwierigkeiten durchmachen. Erfülle ihre Herzen mit Liebe füreinander, und lass sie sich gegenseitig wertschätzen. Mache unsere komplizierten Beziehungen einfach. Wir suchen nach deiner Gnade und deinem Segen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde jemandem Nächstenliebe erweisen, mit dem ich Schwierigkeiten habe.

Archiv

Tägliche Meditationen