Samstag,
2. März 2019
Lasst die Kinder zu mir kommen
Samstag der siebenten Woche im Jahreskreis
Sel. Engelmar Unzeitig CMM, Märtyrer
P. Anton Vogelsang LC
Mk 10,13-16
In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Die
Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die
Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das
sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm
die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.
Einführendes Gebet: Jesus, hab' Dank für diese Möglichkeit, dir heute nahe zu sein. Wie die Kinder im heutigen Evangelium komme ich zu dir und hoffe, dass du mich und die Meinen segnest.
Bitte: Herr, schenke mir das Vertrauen auf deinen Sieg über die Sünde und das Böse in meinem Leben und in der Welt.
1. Lasst die Kinder zu mir kommen. Im Alten Israel war es üblich, dass die Eltern ihre Kinder segneten. So ist es keine Überraschung, dass die Eltern ihre Kinder von diesem berühmten Wundertäter aus Nazaret ebenfalls segnen lassen wollten. Unglücklicherweise mussten diejenigen, die sich Jesus zu nähern wünschten, häufig einige Hindernisse überwinden. Dieses Mal bilden die Jünger das Hindernis. Ihre Absichten mögen gut gewesen sein, da sie Jesus schützen wollten. Vielleicht dachten sie, dass Jesus Wichtigeres zu tun habe. Wieder einmal irren sie sich. Sie haben die Lehre Jesu völlig vergessen, in der er sagt, ein Kind aufzunehmen bedeute, ihn aufzunehmen. (Mk 9,36f.)
2. Jesus möchte, dass die Kinder freien Zugang zu ihm haben. Das Evangelium erzählt, dass Jesus unwillig wurde, als er dies bemerkte. Dies ist das einzige Mal in allen Evangelien, dass Jesus unwillig wird. Das Wort drückt Empörung über ein Vergehen aus. Das Vergehen besteht darin, dass die Jünger die Kinder daran zu hindern suchen, zu Jesus zu gelangen. Jesus macht sehr klar deutlich, dass er möchte, dass die Kinder freien Zugang zu ihm haben.
3. Die Kindertaufe. Jesu Aufforderung, die Kinder zu ihm kommen zu lassen, zusammen mit dem Hinweis auf die Taufe ganzer Haushalte (in Apg 16,15.33; 18,8) bildete die Grundlage für die Praxis der Kindertaufe in der Frühen Kirche. Kirchenväter wie Origenes (ca. 185-254) und der heilige Augustinus (354-430) betrachteten die Kindertaufe als eine Tradition, die von den Aposteln übernommen worden war. Der heilige Irenäus (ca. 135-200) hielt es für selbstverständlich, dass die Taufe Babys und Kinder einschloss. Andere Kirchenväter sahen im Aufschieben der Taufe eine elterliche Nachlässigkeit und baten die Eltern eindringlich, dieses Sakrament nicht hinauszuschieben.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, im heutigen Evangelium bringen die Menschen ihre Kinder zu dir, damit du sie segnest. Bitte segne (meine Kinder und Enkel) und alle Kinder, die ich kenne. Sie sind ein wunderbarer Segen. Ich danke dir für alle Kinder der Welt und bete, dass du sie segnen und beschützen mögest. Hilf mir, ihnen nie im Weg zu stehen, wenn sie zu dir möchten. Wenn ich ihnen ein schlechtes Vorbild war, vergib mir.
Möglicher Vorsatz: Ich werde jemanden segnen, dem ich heute begegne.