Tägliche Meditationen
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Montag,
1. Mai 2006

Sich um die unverderbliche Speise bemühen

Montag der dritten Osterwoche

P. Paul Campbell LC

Joh 6,22-29
Am nächsten Tag sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Einführendes Gebet:  Herr, hilf mir, ruhig zu werden und meine Sinne und mein Herz auf dich auszurichten. Hilf mir, mich von allen Ablenkungen abzuwenden, und stärke meinen Glauben an deine Gegenwart in meiner Seele. Du führst mich zu dir. Hilf mir, mich immer mehr in deine Hände zu geben. Stärke meinen Glauben, so dass ich alles für dich tun und erleiden kann. Benutze mich als Werkzeug deiner Gnade im Leben jener, denen ich begegne.

Bitte:  Herr, stärke meinen Glauben an deine Gegenwart in der Eucharistie und in meinem Leben.

1. Seine Schafe füttern. Die heutige Evangeliumsstelle stammt aus der Rede vom „Brot des Lebens“ im Johannesevangelium. Alle vier Evangelien berichten von der Speisung der fünftausend und diese wird später nochmals im Zusammenhang mit einer christlichen Gemeinde erwähnt, die bereits das eucharistische Mahl lebt. Christus hat gerade erst gezeigt, dass er alles mit Brot machen kann. Er kann es vermehren und damit eine beliebige Anzahl von Menschen speisen. Als er auf dem Wasser ging, zeigte er, dass er mit seinem Körper alles machen kann. Nun in der Rede vom Brot des Lebens beginnt er damit, seine Jünger zu lehren, dass er Brot und Wein in sein Fleisch und Blut verwandeln und sich ihnen in der Kommunion schenken wird.

2. Die Suche nach Jesus. Die Menschenmenge ist Jesus von dem Ort, an dem die Vermehrung der Brote und Fische stattfand, nach Kafarnaum gefolgt. Jesus möchte, dass sie darüber nachdenken, warum sie ihn suchen. Sind sie nur deshalb gekommen, weil sie von ihm Brot und Fisch bekommen haben? Jesus will, dass sie tiefer über ihr Leben und über ihre Prioritäten im Leben nachdenken: „Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die euch der Menschensohn geben wird.” Diese Speise ist sein Fleisch und Blut, die Eucharistie. Er schenkt sich selbst als ein Unterpfand und Vorgeschmack für den Himmel. Wenn wir an den Himmel glauben, wie könnten wir uns dann nicht dafür abmühen, dass wir dahin gelangen? Wenn wir glauben, dass Jesus wahrhaftig in der Eucharistie gegenwärtig ist, wie könnten wir nicht zu ihm gehen, ihn anbeten und ihn so oft wie möglich empfangen? Wie könnten wir nicht ernsthaft unsere Herzen reinigen, um ihn würdiger zu empfangen?

3. An Jesus glauben. Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.” Jesus sagt der Menschenmenge, was der Vater von ihnen will. Sie glaubten alle an den Gott Israels. Ohne Zweifel gingen sie, wie es vom Gesetz vorgeschrieben war, in den Tempel. Sie befolgten die 10 Gebote und das Gesetz Mose, aber es bestand die Gefahr, dass diese religiösen Riten als rein äußere Handlungen vorgenommen wurden. Gott will unseren Glauben, den Gehorsam des Glaubens. Er möchte, dass wir leben, was wir glauben. Vielleicht ist das Problem nicht, ob wir glauben, sondern ob wir genug darüber nachgedacht haben, damit unser Glaube tief in unser Herz sinkt. Das ist der Zweck der Meditation: In der Gegenwart Christi die Wahrheiten unseres Glaubens zu bedenken, damit sein Licht tiefer in unser Gewissen eindringen kann und unsere Gedanken, Handlungen und Wünsche formt.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, noch mehr an deine Gegenwart in meinem Leben zu glauben. Hilf mir, dem Vorrang zu geben, was bleibenden Wert hat. So oft bin ich besorgt und beunruhigt über unwichtige, zeitliche Dinge. Sie halten mich vom Gebet ab, halten mich ab ruhig und friedlich mein Leben zu leben. Ein paar Tage später kann ich mich nicht einmal mehr erinnern, was mich da beunruhigt hat. Hilf mir, auf dich zu vertrauen, an deine Gegenwart zu glauben und die Kommunion zu einem Akt der Liebe zu machen.

Vorsatz:  Ich will etwas früher zur Heiligen Messe gehen, um mich im Gebet vorzubereiten. So kann ich Christus im Mysterium der Kommunion besser empfangen.

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