Tägliche Meditationen
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Montag,
13. Juli 2020

Der Lohn

Montag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Heinrich II. und Kunigunde, Kaiserpaar

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 10,34-11,1
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

Einführendes Gebet: Mein Herr und Gott. Mein Retter und Erlöser. Dein geliebtes Kind kommt jetzt zu dir.

Bitte: Jesus, ich bitte dich um den Heiligen Geist und darum, dein Wort tiefer verstehen zu können und danach zu handeln.

1. Menschliche Grenzen. "Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." Jesus spricht hier harte Worte. Vielleicht geht es euch so wie mir, dass ihr an eure Grenzen kommt, wenn ihr die Nächstenliebe einem Menschen zeigen möchtet, der euch verletzt hat. Möglicherweise können wir das Bild des Schwertes auch so interpretieren. Durch Jesu Beispiel und seine bedingungslose Liebe werden wir uns unserer Schwachheit bewusst. Vielleicht spricht Jesus deshalb davon, dass die Liebe zu ihm über die Liebe zu Vater und Mutter hinausgeht. Für ihn ist unsere Liebesfähigkeit nicht begrenzt. Im Gegenteil, er wandelt unser Herz in dieser Liebe soweit, dass wir andere Menschen annehmen und lieben können, die uns nicht nur verletzt haben, sondern Böses tun wollen. "Liebet eure Feinde, tut Gutes denen die euch hassen." (Mt 5,44)

2. Demut. Was kann ich jetzt aber tun, um Jesus zu lieben? – Vor allem wohl annehmen, dass ich schwach bin. Dazu braucht es Demut. Demut wird oft als die Wahrheit über sich selbst bezeichnet. "Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen." Auch wenn ich jemandem nur einen Becher frischen Wassers reiche, genügt das Jesus. Es müssen nicht heroische Liebesbeweise sein, sondern die kleinen alltäglichen Handlungen. Ich kann nicht mehr, weil ich schwach bin, und es ist ok. Jesus kann durch diese Handlungen viel in anderen Menschen bewirken.

3. Der Lohn ist ein übernatürlicher. "Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen." Im Himmel wird mit einem anderen Maßstab gemessen als hier in unserem Leben. Hier scheint es oft so, als ob ich mir die Liebe anderer verdienen müsse. Leiste ich etwas, dann bin ich etwas wert! Es ist ein gesellschaftliches Problem, das so viele nach wahrer, bedingungsloser Liebe dürsten lässt. Auch wir tappen oft geistlich in diese Falle. Versuchen wir nicht oft Gottes Liebe zu verdienen? Es kann einen schon sehr erschüttern, in Demut anerkennen zu müssen, dass man sich die Liebe Gottes niemals verdienen kann. Umso schöner ist die Kehrseite der Medaille, also sich bewusst zu werden, dass ich schon geliebt bin. Der Lohn liegt schon in dieser Liebe. Meine Aufgabe besteht darin, in dieser Liebe zu bleiben. "Bleibt in meiner Liebe." (Joh 15,9). – "Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz." (Mt 6,21)

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass ich mir deine Liebe nicht verdienen muss. Auch wenn ich vielleicht immer wieder dazu neige, sie mir verdienen zu wollen. Ich vertraue auf deine barmherzige Liebe!

Möglicher Vorsatz: Heute kann ein guter Tag sein, um mein Gewissen zu erforschen und zu sehen, wo ich nicht in seiner mir geschenkten Liebe geblieben bin.

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