Tägliche Meditationen
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Sonntag,
3. April 2022

Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Fünfter Fastensonntag - "Judica"

P. Alejandro Espejo Silva LC

Joh 8,1-11
In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir für das Geschenk meines Lebens und meines Glaubens.

Bitte: Gib mir die Gnade zu sehen, wie du siehst, und zu urteilen, wie du urteilst – in Liebe.

1. Sehen, wie Jesus sieht. Die Männer, die diese Frau zu Jesus bringen und die Ältesten, die sie verurteilen wollen, sehen ihre Sünde und ihren Fehler. Jesus sieht das auch, aber vor allem sieht er in ihr eine Tochter Gottes, eine Person, die von Gott geliebt und mit einer unveräußerlichen Würde ausgestattet ist. Jesus sieht nicht nur sie, sondern auch die Herzen aller Männer um ihn herum. Auch wir können vor ihm nichts verstecken, ihn nicht täuschen. Er weiß alles, er weiß, dass wir auch der Erlösung bedürfen.

2. Urteilen, wie Jesus urteilt. Die Frau hatte sicher Angst vor diesen Männern, vor Jesus vielleicht auch. Sie meinte, das seien ihre letzten Momente, und so reute sie ihr ganzes Leben. Welch eine Überraschung war es dann für sie, die Worte Jesu zu hören: "Ich verurteile dich auch nicht. Geh und sündige nicht mehr." Jesus gibt dieser Frau eine neue Chance zu lieben. "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer." Jesus will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er lebt.

3. Jesus liebt den Sünder, aber er hasst die Sünde. Jesus sagt der Frau mit anderen Worten: Du bist nicht die Summe deiner Sünden. In dir steckt mehr: Du kannst gerecht Leben! Lebe vor Gott und vertraue auf ihn. Wenn du dann von der Sünde und ihrer Sklaverei befreit bist, gerate nicht wieder in ihre Falle.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für deine Barmherzigkeit und deine Vergebung.

Vorsatz: Ich werde Gott um Vergebung bitten und werde mir selbst vergeben, wie Gott mich vergeben hat.

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