Tägliche Meditationen
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Samstag,
5. Juli 2008

Etwas Neues

Samstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis

P. Steven Liscinsky LC

Mt 9,14-17
Die Jünger des Johannes kamen zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass du in mir gegenwärtig bist. Lass mich deine Gegenwart in meinem Herzen und in meiner Seele spüren. Ich möchte heute in deiner Nähe sein und alles durch das Prisma des Glaubens sehen. Ich möchte meine Hoffnung und meine Zuversicht auf dich setzen. Du wirst mir all die Gnaden geben, die ich heute brauche. Alles, was ich tun muss, ist, darum zu bitten. Ich möchte dich von ganzem Herzen lieben, besonders durch die Nächstenliebe, indem ich mich allen, denen ich heute begegne, zuwende, sodass ich ihnen deine Liebe näher bringen kann. Maria, begleite mich bei dieser Meditation und tritt für mich ein, damit Gott mir gibt, was ich brauche, um ein besserer Jünger Christi und ein Apostel seines Reiches zu sein.

Bitte:  Herr, lehre mich dein neues Gebot der Liebe.

1. Altes macht dem Neuen Platz. Die Geschichte zeigt uns den unerbittlichen Fortschritt der Zeit, in der das Neue das Alte ersetzt. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Menschen neue Ideen entwickelt, neue Technologien, neue Weisen, Dinge zu tun. Unsere Lebensqualität hat sich verbessert. Wir leben länger, sind gesünder und haben bessere Lebensbedingungen als unsere Vorfahren. Dieser Fortschritt ist auch im Bereich des Glaubens zu sehen. Im Alten Testament offenbarte Gott seinem auserwählten Volk fortschreitend immer mehr Dinge, bis er seinen Sohn sandte, um die Fülle der Wahrheit zu offenbaren. Aber auch danach blieb der Heilige Geist bei uns in der Kirche, um unser Verständnis dessen, was uns in Christus offenbart worden ist, zu vertiefen und uns auf den Weg der Heiligkeit zu führen. Schätzen wir seine Eingebungen und folgen wir ihnen?

2. Äußerliches wird innerlich. Zu Jesu Zeiten hatte das jüdische Volk viele äüßerliche Praktiken, durch die sie ihre Verpflichtungen Gott gegenüber erfüllten. Zu diesen Praktiken zählte das Fasten. Die Jünger Johannes des Täufers waren entsetzt darüber, dass die Jünger Jesu nicht fasteten und andere Vorschriften des Gesetzes nicht befolgten. Aber Christus lehrte immer, dass es nicht die äußerlichen Praktiken sind, die einen guten Menschen ausmachen, sondern, was im Herzen ist. Gott will nicht, dass wir alle unsere täglichen Gebete treu aufsagen und dann unsere Brüder und Schwestern verurteilen oder ihnen nicht vergeben. Was im Innern eines Menschen ist, macht ihn geistlich rein. Erfülle ich meine äußerlichen Verpflichtungen als Katholik, vernachlässige aber innerlich Gottes Gebote und die Eingebungen des Heiligen Geistes?

3. Ein neues Gebot. Jesus kam nicht, um die Zehn Gebote des Alten Testaments abzuschaffen. Er kam, um auf ihnen aufzubauen. Das Alte Testament waren die alten Weinschläuche, und Christus wollte sie nicht zerreißen. Aber es gab einen neuen Wein, den er seinen Jüngern geben wollte. Im fünften Kapitel des Matthäusevangeliums verkündigt Jesus die Bergpredigt. Die Parallele mit Moses ist klar. Moses ging auf den Berg, um die Zehn Gebote von Gott zu empfangen und seinem Volk zu bringen. Jesus, der Gott ist, predigt vom Gipfel des Berges und gibt ein neues Gesetz der Liebe, das über die Moralvorschriften des Alten Testaments hinausgeht. Seine Jünger müssen nicht nur ihre Nächsten, sondern auch ihre Feinde lieben.

Gespräch mit Christus:  Herr, zeige mir, wie ich meine Feinde so lieben kann, wie du es getan hast. Lehre mich, wie ich mein Christsein im Geist und nicht nur äußerlich leben kann. Ich möchte dir nicht nur oberflächlich folgen. Ich weiß, dass ich als Christ berufen bin, ein Leben der Heiligkeit zu leben. Das Einzige, das mich daran hindern kann, heilig zu sein, ist mein eigener Egoismus und meine fehlende Großzügigkeit. Hilf mir, mich in Liebe den Menschen um mich herum hinzugeben. Lehre mich, anderen zu vergeben. Reinige meine Gedanken, damit ich nie schlecht von anderen denke. Lass meine Gedanken voll davon sein, wie ich anderen dienen kann.

Vorsatz:   Ich werde heute drei Taten der Nächstenliebe vollbringen.

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