Tägliche Meditationen
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Samstag,
16. Dezember 2006

Bethlehem und das Kreuz

Samstag der zweiten Woche im Advent

P. Walter Schu LC

Mt 17,9a,10-13
Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. Da fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet:   Herr, deine Jünger versuchten ernsthaft, deine Identität zu verstehen und an dich zu glauben. Ich komme heute vor dich mit meinen Zweifeln und Problemen, und ich hoffe, in diesem Gebet eine Antwort auf meine tiefsten Sehnsüchte zu finden. Ich möchte standhaft glauben und dich mit frommem Herzen lieben. Ich biete dir diese Zeit des Gebetes als ein Zeichen meiner Dankbarkeit an für alles, was ich von dir empfangen habe.

Bitte:  Heilige Maria, hilf mir, Gottes Willen in meinem Leben zu befolgen, so wie Christus den Plan seines Vaters für unsere Erlösung befolgt hat.

1.  „Johannes der Täufer als Elias”   Wieder einmal verweist das Evangelium auf Johannes den Täufer in seiner Rolle als Vorbereiter für den, der kommen wird. Durch den Propheten Maleachi wuchs die Hoffnung der Juden auf die Rückkehr von Elias, der den Weg für den verheißenen Messias bereiten wird. Aber die Juden sahen den Messias als eine Person mit viel Macht, als jemanden, der Menschen hinwegfegen wird. Daher konnten sie die Anwesenheit Elias’ in der Person des Johannes des Täufers nicht erkennen. Dessen einzige Macht ist die des Heiligen Geistes, der alle Menschen zur Bekehrung des Herzens ruft, um Christus zu empfangen.

2.  „Bethlehem und das Kreuz”   Warum wurde Christus als ein hilfloses Baby in Bethlehem geboren? Warum nahm er einen zerbrechlichen, menschlichen Körper an? Nur so konnte er für uns leiden, um uns zu erlösen. Was bedeutet dies für unser Leben als Christen? Es bedeutet nichts weniger als die Tatsache, dass das Leiden ein Geschenk von Gott ist. Es ist des Vaters zarte Liebkosung, uns nach dem Bild seines Sohnes zu prägen. Das Kreuz ist die Quelle unserer Fruchtbarkeit, nicht nur für unser persönliches geistiges Wachstum, sondern auch für die Mission, Gnaden für andere zu erlangen, für all die Seelen, die Gott auf geheimnisvolle Weise unserer Fürsorge anvertraut hat.

3.  „Gehorsam bis zum Tod”   Christi Bereitschaft zu leiden, entspringt seinem liebenden Gehorsam gegenüber dem Plan seines Vaters ‐ bedingungs- und grenzenlos. Dieser liebende Gehorsam gibt dem Leiden seinen erlösenden Wert. Seit dem Zeitpunkt seiner Geburt in Bethlehem zeigt Christus uns, was es heißt, mit Liebe zu gehorchen. Bethlehem ist eine Schule des Gehorsams. In Bethlehem lehrt uns Christus, dass nur Gehorsam frei macht, dass nur Gehorsam erlöst und heiligt und dass nur Gehorsam reich macht. Gehorsam allein rettet uns, Gehorsam allein macht uns frei von der Sünde und Gehorsam allein gefällt Gott. Umarme das Kreuz des Gehorsams in den Herausforderungen des Alltags, in den Prüfungen der vergangenen Jahre und im Schmerz, der uns bedrückt, wenn Gott einen unserer Lieben zu sich ruft. Liebender Gehorsam ist der Weg zur Heiligkeit, der Weg zum Haus des Vaters.

Gespräch mit Christus:  Ich danke dir, Herr, dass du uns zu Bethlehem eine Schule des Gehorsams durch dein ganzes Leben hindurch und durch deinen Tod am Kreuz gegeben hast. Hilf mir, das Leiden zu umarmen, wie du es getan hast, und von seiner Macht, mich heilig zu machen und Gnaden für die Seelen zu gewinnen, überzeugt zu sein.

Vorsatz:   Ich werde diesen Tag verbunden mit Maria verbringen und dem Willen Gottes in allem, wie er sich offenbart, gehorchen.

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