Dienstag,
7. Oktober 2008
Zu den Füssen des Herrn
Dienstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz
P. Patrick Butler LC
Lk 10,38-42
Sie zogen zusammen weiter und Jesus kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie
hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta
aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich
nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der
Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat
das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Einführendes Gebet: Heute morgen will ich zu deinen Füßen sitzen, Jesus. Das ist nicht leicht für mich. Ich muss noch fester daran glauben, dass ich wirklich hier bei meinem Retter und Freund bin. Ich hoffe allein auf dich, den Geber aller Gaben, vor allem von Frieden und Glück ‐ sowohl zeitlichem als auch ewiglichem. Ich stelle mein Sehen, mein Hören und mein Herz darauf ein, mein ganzes Wesen auf dich zu konzentrieren, darauf, dich über alles zu lieben.
Bitte: Sprich Herr, dein Diener hört. Lass mich deine Stimme hören.
1. Neben dem Herrn. Nichts gibt mir größere Sicherheit und innere Ruhe als wenn ich mit jemandem zusammen bin, bei dem ich mich wohlfühle, der mir das Gefühl gibt, akzeptiert und geliebt zu sein. Und auch dies ist eine wunderbare Erkenntnis: Gott ist immer gegenwärtig, ich muss ihn nur einladen, bei mir zu sein und mich selbst für ihn öffnen. Das Evangelium sagt, Maria „setzte sich dem Herrn zu Füßen”. Das bedeutet Nähe und Vertrautheit ‐ Freundschaft. Zu seinen Füßen zu sitzen heißt aber auch seine Hoheit und Größe anzuerkennen ‐ er ist mein Herr und mein Gott. Ich brauche die Nähe zu Jesus, und ich muss erkennen, wer er ist.
2. Schwer beladen. Es ist nicht falsch aktiv zu sein, vor allem wenn man es zum Wohl anderer ist. Falsch ist es aber, das eigene Tun als Last zu empfinden. Denn dann schaue ich auf mich und wie es mir geht, nicht auf den, dem ich diene. Wenn ich Jesus nahe bin, ändert sich die Perpsektive: Er ist der Mittelpunkt, und alles, was ich tue, tue ich für ihn. Das läutert die Intention meines Tuns und macht mich zum demütigen Diener aller um Jesu willen. Dann ist mein Joch leicht und meine Last nicht schwer.
3. Nur eines tut Not. Gott ist einfach, alle Komplikationen kommen nur von mir. Alles was ich brauche ist Gottes Liebe, sonst nichts. Jesus gibt mir die Gewissheit, dass mir diese Liebe nicht mehr genommen wird, sobald ich mich für sie - den besseren Teil - entscheide. Er wird sie hegen und pflegen solange ich mich bemühe, seine Liebe zu erwidern. Diese Liebe wird mich nicht lähmen, sondern mich im Gegenteil mit neuem Eifer für die Erledigung meiner Aufgaben erfüllen, weil Gottes Liebe mich beflügelt.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich habe versucht, während dieser Zeit des Gebets bei dir, zu deinen Füssen zu sitzen. Alles was ich erstrebe bist du, deine Liebe. Ich weiß, dass mir, wenn ich nur dies eine begehre, alles andere dazu gegeben wird.
Vorsatz: Heute werde ich mein Herz zu Christus erheben und ihm alles aufopfern, was ich zu tun habe. Ich werde mir bewusst sein, dass ich ihn besitze und damit alles, was ich brauche.