Tägliche Meditationen
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Freitag,
3. April 2020

Jesus – nur ein Mensch?

Freitag der fünften Woche der Fastenzeit

Marianna Rustemeier, Regnum Christi

Joh 10,31-42
In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Einführendes Gebet: Herr, lass meinen Geist zur Ruhe kommen bei dir. Hilf mir, mich auf deine Gegenwart in mir zu besinnen. Weite mein Herz. Vater, du hast mich schon gesehen, bevor ich unter deinen liebenden Blick trat. Ich bin ganz in deiner Hand. Ich bitte dich um die Gnade, dass alle meine Absichten, Handlungen und Beschäftigungen rein im Dienst und in der Verherrlichung deiner göttlichen Majestät geordnet seien, damit dein Sohn dadurch verherrlicht werde.

Bitte: Jesus, du bist mein Hirte. Ich gehöre zu deinen Schafen und kenne deine Stimme. Lass in meinem Bekenntnis zu dir Herz, Zunge und Werke zusammenklingen.

1. Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich führe mir das Geschehen vor Augen. Jesus hält sich im Tempelgebäude auf, in der Säulenhalle Salomos. Viele Juden umringen ihn. Die Situation ist angespannt. Was ist vorausgegangen? Jesus wird von ihnen herausgefordert zu sagen, ob er der Messias ist oder nicht. Darauf antwortet er: "Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht … weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört." Darauf folgen Jesu Worte von den Schafen, die ihn kennen und darum von ihm das ewige Leben empfangen. "Der gute Hirte Jesus ist kein gutmütiger Hirte, der unterschiedslos alles gut findet. Er stellt (mich) vor die Wahl. Bei dieser Wahl geht es um ihn selbst."

2. Jesus ist Gottes Sohn. Jesus fährt fort: "Niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins." Dafür wollen sie ihn steinigen und werfen ihm Gotteslästerung vor: "Du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott." Doch konfrontiert Jesus sie mit einem Zitat aus Psalm 82,6, zeigt das Widersinnige ihres Vorwurfs, führt ihn ad absurdum: "Steht in eurem Gesetzbuch nicht geschrieben: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?... dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" Jesu Sendungsbewusstsein ist glasklar. Ich bin erwählt, bei ihm zu sein und ihm zu folgen. So vollzieht sich meine Erlösung.

3. Die Liebe leben. "Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin." Jesu Werke sind Werke der Liebe. Auch an unseren Werken sollen die Menschen unser Christsein ablesen können."Die Liebe leben heißt, Christus in den anderen entdecken und ihm dort dienen. Die Liebe leben heißt, sich auf christliche Weise den anderen schenken. Aus diesem Grund ist die Nächstenliebe das Echtheitssiegel des ganzen christlichen Lebens."

Gespräch mit Christus: Am Ende führe ich Gespräche mit Jesus und dem Vater. Was fühle ich jetzt für Jesus? Ich lasse alles in ein Vaterunser einfließen, dass ich nun bete.

Vorsatz: Heute will ich einem Menschen, der mich stört oder aufregt, bewusst mit Liebe begegnen und/oder ihm dienen.

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