Tägliche Meditationen
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Samstag,
4. April 2020

Einer für alle

Samstag der vierten Woche der Fastenzeit
Hl. Isidor von Sevilla, Erzbischof und Kirchenlehrer
Hl. Francisco Marto, Seherkind von Fatima

Marianna Rustemeier, Regnum Christi

Joh 11,45-57
In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden.

Einführendes Gebet: Herr, lass meinen Geist zur Ruhe kommen bei dir. Hilf mir, mich auf deine Gegenwart in mir zu besinnen. Weite mein Herz. Vater, du hast mich schon gesehen, bevor ich unter deinen liebenden Blick trat. Ich bin ganz in deiner Hand. Ich bitte dich um die Gnade, dass alle meine Absichten, Handlungen und Beschäftigungen rein im Dienst und in der Verherrlichung deiner göttlichen Majestät geordnet seien, damit dein Sohn dadurch verherrlicht werde.

Bitte: Jesus, ich bitte dich um die besondere Gnade, dich besser kennenlernen zu dürfen mit innerer liebender Erkenntnis, mit einer Glaubenserkenntnis, die mich zu echter Nachfolge anspornt.

1. Entscheidung. Ich überblicke den Text. Die Situation spitzt sich für Jesus zu. Wir stehen kurz vor der Karwoche, in der wir Jesu Leiden und Kreuz gedenken. Die Auferweckung des Lazarus löst bei den Menschen unterschiedliche Reaktionen aus: Der gute Samen des Wunders fällt bei den einen in die Tiefe ihres Herzens und sie kommen so zum Glauben an Christus. Die anderen bleiben an der Oberfläche und berichten "nur" den Pharisäern davon; vielleicht in sensationslustiger Art und Weise. Wo stehe ich? Will ich an Jesu Seite stehen und mit ihm gehen? Dafür braucht es Zeit, um ihm wirklich zu begegnen. Ich will mir diese Zeit für ihn nehmen, vor allem in der heiligen Woche.

2. Es geht um mein Herz. "Der Hohe Rat, der oberste Verantwortungsträger des Volkes ist versammelt. Jesus hat einen gewaltigen Erweis seiner Sendung gegeben; sie aber sehen darin nur die Gefahr für ihre Sache. Kein Herz öffnet sich der Kraft, die da waltet, … sondern sie erwägen, was zu tun sei, um das Mächtige unschädlich zu machen. Da erhebt sich der Hohepriester und sagt: ,Ihr versteht nichts und ihr bedenkt (auch) nicht, dass es für euch gut ist, wenn ein Mensch für das Volk stirbt, und nicht das ganze Volk zugrunde geht!‘ Johannes aber erklärt die Worte: ,Das sagte er nicht aus sich selbst, sondern als der Hohepriester jenes Jahres weissagte er…‘."Ich will mein Herz für Jesus öffnen und ihn bitten, es zu weiten.

3. Einer für alle. "Welches Grauen! Das Haupt des Volkes redet und belehrt die Verantwortlichen über ihre Torheit, nicht zu sehen, was hier das offenkundig ,Richtige‘ sei. Richtig aber ist, dass der Sohn Gottes sterbe. Sterbe, damit Ruhe werde…" "Doch was Kaiphas fordert, ist ebendas, was nun der Wille des Vaters dem Sohne zugewiesen hat, und was Er selbst in der Lauterkeit seines Gehorsams will.""Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. … Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten." Jesus hat auch mich im Blick.

Gespräch mit Christus: Am Ende führe ich Gespräche mit Jesus und dem Vater. Was fühle ich jetzt für Jesus? Ich lasse alles in ein Vaterunser einfließen, das ich nun bete.

Vorsatz: Als Vorbereitung auf die Karwoche möchte ich Joh 18,1-19,42 lesen.

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