Tägliche Meditationen
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Montag,
11. August 2008

Ein bescheidenes Geldwunder

Montag der neunzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Klara, Jungfrau

P. Steven Reilly LC

Mt 17,22-27
Als Jesus und seine Jünger in Galiläa zusammen waren, sagte Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er auferstehen. Da wurden sie sehr traurig.

Als Jesus und die Jünger nach Kafarnaum kamen, gingen die Männer, die die Tempelsteuer einzogen, zu Petrus und fragten: Zahlt euer Meister die Doppeldrachme nicht? Er antwortete: Doch! Als er dann ins Haus hineinging, kam ihm Jesus mit der Frage zuvor: Was meinst du, Simon, von wem erheben die Könige dieser Welt Zölle und Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten? Als Petrus antwortete: Von den anderen!, sagte Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei. Damit wir aber bei niemand Anstoß erregen, geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für mich und für dich.

Einführendes Gebet:   Herr, mein Gott, ich glaube an deine Gegenwart hier bei mir, wenn ich diese Gebetszeit beginne. Ich hoffe auf dich. Ich weiß, dass du dich immer meiner annehmen wirst. Diese Zeit mit dir soll ein Zeichen meiner Liebe zu dir sein. Ich möchte allein dir gefallen, ohne jeden spirituellen Trost für mich zu suchen.

Bitte:  Vater, hilf mir, Christus immer mehr in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen.

1. Trauer der Apostel. Jesus sagt seinen Tod voraus, und die Apostel, die nicht verstehen, was „auferstehen am dritten Tage” bedeutet, werden von Traurigkeit übermannt. Was könnte menschlicher, natürlicher sein? Der Gedanke, einen Freund zu verlieren, ist hart; der Gedanke, Christus zu verlieren, ist verheerend. Wir, die wir die ganze Geschichte kennen, wissen, dass wir Christus durch den Tod nicht verlieren können. Aber wir können ihn durch die Sünde verlieren ‐ daran sollten wir stets denken, denn Christus auf diese Weise zu verlieren wäre der größte denkbare Schmerz.

2. Das Beispiel des Meisters. Die Apostel waren traurig, weil sie Jesus liebten; er wurde immer mehr zum Mittelpunkt ihres Lebens. Er war ihr Bezugspunkt für alles. Die Tatsache, dass Petrus auf die Frage nach der Tempelsteuer sofort mit „Doch” antwortet, sagt etwas Wichtiges über Jesus aus. Er war kein Revolutionär, jemand, der Freude daran hat, bestehende Regeln nach Lust und Laune außer Kraft zu setzen. Ganz im Gegenteil; wie er davor im Matthäusevangelium sagt: „Ich bin nicht gekommen, um (das Gesetz) aufzuheben, sondern um zu erfüllen” (Mt 5,17). Aber Jesus hasst Heuchelei, die darin besteht, zu glauben, dass man seine Heiligkeit durch öffentlich zur Schau gestellte Religiosität beweisen kann, ohne die authentische innere Einstellung zu pflegen, die damit einhergehen muss. Wir sollten uns nicht mit einer gewohnheitsmäßigen Religiosität begnügen. Wir sollten uns mehr auf die Liebe als auf die Pflicht konzentrieren!

3. Für Jesus Fische fangen. Der erwähnte Fischfang des Petrus ist eine recht ungewöhnliche Geschichte. Es ist der einzige Wunderbericht, in dem Geld vorkommt. Für ein Geldwunder aber ist es vergleichsweise bescheiden; Petrus findet nicht das Mega-Gewinnlos im offenen Maul des Fisches, sondern nur eine einzige Münze ‐ gerade genug, um die Tempelsteuer für Jesus und Petrus zu bezahlen. Da Jesus für die Apostel der Mittelpunkt ihres Lebens ist und sie sich stets an ihm orientieren, versucht Jesus hier vielleicht, ihre Erwartungen zu dämpfen. Sie werden nicht reich werden, wenn sie ihm nachfolgen, aber für ihre Bedürfnisse wird Gott immer sorgen. Sie müssen nur vertrauen, und die göttliche Vorsehung wird sie nicht enttäuschen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, die Apostel können den Gedanken nicht ertragen, dich zu verlieren, und ich kann es auch nicht. Hilf mir, der Sünde als dem wahren Feind meiner Seele abzuschwören. Nur die Sünde kann einen Keil zwischen dich und mich treiben. Ich möchte aufrichtig aus dem Glauben leben und stets auf deine Vorsehung vertrauen.

Vorsatz:   Ich werde eine Spende an meine Gemeinde oder eine andere caritative Einrichtung geben und darauf vertrauen, dass Gott in seiner Vorsehung für meine Bedürfnisse sorgt.

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