Tägliche Meditationen
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Dienstag,
23. Juli 2019

Bleibt in mir

Hl. Birgitta von Schweden, Ordensgründerin, Schutzpatronin Europas
Fest

Hl. Liborius, Bischof von Le Mans

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir, und ich brauche dich. So wie eine Rebe ohne Weinstock, so ist mein Leben ohne dich. Getrennt von dir vermag ich nichts. Deshalb komme ich zu dir. Ich möchte bei dir sein und in dir bleiben.

Bitte: Komm, Heiliger Geist! Komm, Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Mach mich ganz offen und frei für dein Wirken in mir.

1. Abschneiden oder reinigen? Beides klingt irgendwie unangenehm. Beides hat mit Verlust zu tun. Im Januar habe ich einen Weinberg mit zurückgeschnittenen Weinreben gesehen. Es war ein ziemlich trauriger Anblick. Man kann sich kaum vorstellen, dass in diesen kleinen Stummeln noch Leben steckt. Doch wer sich auskennt, weiß, dass das Zurückschneiden notwendig ist – weil es die Fruchtbarkeit der Rebe fördert – und dass sich im Frühjahr neue Triebe bilden werden. Auch die Schwierigkeiten in unserem Leben sind unangenehm, tun weh, verletzen uns. Wenn wir Verlust und Schmerz erfahren, können wir aber sicher sein, dass wir nicht "abgeschnitten", sondern gereinigt werden, denn:

2. "Der Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt." Gott möchte uns das Leben in Fülle schenken, er möchte, dass unsere Freude vollkommen ist. Er freut sich daran, dass unser Leben fruchtbar ist. Jesus sagt: Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. Was bedeutet es, in ihm zu bleiben? Durch die Taufe bin ich in ihm und er in mir. Wie kann ich dieses Bewusstsein vertiefen? In der Begegnung mit ihm in der Heiligen Schrift, in der Eucharistie, im Dienst am Nächsten, im Sakrament der Versöhnung, im Gebet…

3. "…und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt." Gibt es schmerzhafte Erfahrungen in meinem Leben, die "reinigend" waren oder es gerade sind? Kann ich die Früchte dieser Reinigung entdecken? Oder scheinen diese Erfahrungen mich eher "abzuschneiden" und innerlich vertrocknen zu lassen. Mit Jesus darüber sprechen.

Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, dein Wirken in meinem Leben zu entdecken. Hilf mir auch, die schmerzhaften Dinge anzunehmen und mich durch sie reinigen zu lassen. Mach meine Liebe rein, neu, echt. Amen.

Vorsatz: Überlegen, was mir persönlich hilft, um "in ihm zu bleiben" (zum Beispiel tägliches Gebet/ein konkreter Dienst am Nächsten/Beichte/Besuch der hl. Messe), und mir dies zum ersten Mal oder erneut zum Vorsatz nehmen.

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