Tägliche Meditationen
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Sonntag,
2. Juni 2019

Eine Liebesbeziehung

Siebter Sonntag der Osterzeit (Exaudi)
Hll. Marzellinus und Petrus, Märtyrer

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 17, 20-26
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

Einführendes Gebet: Mein Jesus, du erlaubst mir, das Zwiegespräch mit deinem Vater zu hören. Ich darf lauschen, wie du mit deinem Vater sprichst. Es ist ein Zwiegespräch der Liebe und des Vertrauens.

Bitte: Jesus, schenke mir die Gnade, dass deine Liebe mein Leben ganz erfüllt.

1. Jesus und der Vater. Diese Stellen im Johannesevangelium offenbaren viel über die Beziehung zwischen Jesus und seinem Vater. Was kann ich aus seinem Gebet herauslesen? – Zunächst darf ich in ihre Beziehung eintreten. Jesus lässt mich wissen, wie er mit seinem Vater spricht. Es ist eine innige und tiefe Beziehung der Liebe. Vielleicht lese ich die Stelle mehrmals und versuche herauszulesen: Wie sieht Jesus den Vater?, Was liebt Jesus an seinem Vater? Er spricht darüber, wie er eins ist mit dem Vater und dass er von ihm gesandt ist. Eins zu sein bedeutet eine tiefe innige Verbundenheit, Kenntnis über die Gefühle und Sehnsüchte des anderen. Außerdem nennt Jesus seinen Vater auch gerecht. Und Jesus ist das Abbild des Vaters.

2. Jesus und ich. Jesus spricht über seine Beziehung zum Vater, aber bittet ihn gleichzeitig, dass wir ebenso in diese Beziehung eintreten: "(...) denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir.""Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben." Er betet für mich. Die Beziehung zu seinem Vater existiert nicht, ohne dass darin mein Name genannt wird. Er will, dass ich auf ewig mit ihm und seinem Vater lebe. Er will, dass ich seinen Vater auch den meinen nennen darf: "Unser Vater im Himmel".

3. Meine Antwort? Hat das überhaupt eine Bedeutung für mich? Berühren mich die innersten Sehnsüchte Christi? Halte ich an ihnen fest, wenn ich Trockenheit oder Dunkelheit in meinem geistlichen Leben erfahre? Will ich eins sein mit Gott?Oft bedeutet das Eintreten in diese Liebesbeziehung, also das "Einswerden" mit Gott, dass ich loslasse, vor Gott meine Schwächen offenbare, zulasse, dass er in mein Leben eintritt und die Kontrolle übernimmt.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass ich an eurer Liebesbeziehung teilhaben darf.

Vorsatz: Welches Vaterbild habe ich? Überwiegt in meinem Herzen ein Bild der Strenge? Habe ich Angst, meine tiefen Wunden vor Gott offenzulegen, ihm meine Schwachheit zu offenbaren? Mir zuzugestehen, dass ich mich nicht alleine erlösen kann? Vielleicht kann ich Jesus um Befreiung von diesen Blockaden bitten, damit ich den Vater kennenlerne, den er kennt.

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