Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
23. Januar 2020

Begegnungsort

Donnerstag der zweiten Woche im Jahreskreis
Sel. Heinrich Seuse, Ordenspriester (OP), Mystiker

Dorit Wilke-Lopez

Mk 3,7-12
In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm. Auch aus Judäa, aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat. Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde. Denn er heilte viele, so dass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren. Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist belagert von so vielen Menschen und siehst doch jeden Einzelnen. Du heilst und befreist ohne Unterlass. Danke, dass auch ich jetzt zu dir kommen darf. Bitte befreie mich von Stress und Unruhe.

Bitte: Komm in mir zur Ruhe, Herr!

1. Rückzugsort. Heute fällt mir an diesem Evangelium als Erstes auf, dass Jesus Ruhe braucht und sich zurückziehen will. Der See Gennesaret liegt ruhig zwischen den Hügeln von Galiläa und spiegelt das Licht des Himmels. Ein schöner Ort. Aber wieder folgen Jesus die Menschenmengen, und wieder kümmert er sich um jeden. Da ist wieder nichts mit Ruhe finden. Früher habe ich das immer als Aufforderung gelesen, mich wie Jesus in allem für die Menschen zu verausgaben.

2. Nicht erdrückt werden. Heute aber sehe ich, dass selbst der Sohn Gottes einen Rückzugsort braucht. Er bittet die Apostel, ein Boot bereit zu halten, damit er nicht erdrückt wird. Als Christ bin ich in Christus, also brauche auch ich einen Rückzugsort. Selbst der Schöpfer ruhte ja am 7. Tag.

3. Der geheime innere Garten. Das Boot auf dem ruhigen, weiten See, in dem Jesus Raum finden und zur Ruhe kommen will, ist die Tiefe meiner Seele. Tief in mir ist ein Raum, in dem der lebendige Gott ruhen möchte und wo ich in seinen Armen Ruhe finden darf. Wo jedes Wort zu viel ist. Wo stille Wasser tief sind und das Licht des Himmels spiegeln.

Gespräch mit Christus: "Kaum war ich an den Wächtern vorüber, fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich packte ihn, ließ ihn nicht mehr los, bis ich ihn ins Haus meiner Mutter brachte, in die Kammer derer, die mich geboren hat. Bei den Gazellen und Hirschen der Flur beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter: Stört die Liebe nicht auf, weckt sie nicht, bis es ihr selbst gefällt

Vorsatz: Jesus einladen, in mir Ruhe zu finden.

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