Donnerstag,
2. November 2006
Allerseelen
Donnerstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
P. Michael Sliney LC
Joh 11,17-27
Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa
fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu
trösten. Als Marta hörte, daß Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu
Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles,
worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu
ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an
mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du
der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Einführendes Gebet: Ich gedenke heute der Seelen der Verstorbenen. Christus, ich weiss, dass ich eines Tages eine dieser Seelen sein werde. Dann werde ich die Ewigkeit damit verbringen, im Himmel deine Größe zu betrachten. Mein Zeit mit dir heute ist nur eine schattenhaftes Zeichen unserer Ewigkeit zusammen. Ich liebe dich, Herr, und ich schätze die Zeit zusammen mit dir. Hilf mir, in der Gnade zu wachsen, damit ich in meiner Liebe für dich bleibe.
Bitte: Herr, ich bete heute in besonderer Weise für die Verstorbenen. Erleichtere ihr Leiden und erlaube ihnen, ewiges Glück mit dir im Himmel zu erfahren.
1. Die Wirklichkeit des Todes. Lazarus, ein guter Freund Jesu, starb. Der Katechismus sagt uns: „Der Tod ist das Ende des irdischen Lebens. Unser Leben dauert eine gewisse Zeit, in deren Lauf wir uns verändern und altern. Unser Tod erscheint wie bei allen Lebewesen der Erde als ein natürliches Lebensende. Dieser Aspekt des Todes gibt unserem Leben etwas Dringliches: Das Wissen um die Sterblichkeit kann uns daran erinnern, dass uns zur Verwirklichung unseres Lebens nur eine beschränkte Frist zur Verfügung steht. (KKK 1007)
2. Unser Glaube an die Auferstehung. Lazarus aber wurde die besondere Gnade einer zweiten Chance gegeben. Er wurde von den Toten auferweckt, als Zeichen für uns alle für unsere künftige Auferstehung. Wir sind alle Pilger auf dieser Erde; unsere wahre Heimat liegt im Himmel. Während wir durch dieses Tal der Tränen wandern, dürfen wir nicht vergessen, dass unser Endziel der Himmel ist. Wir sollten unsere Augen auf Christus richten. Unsere Leben hört hier nicht auf. Der Tod hat nicht das letzte Wort.
3. Betet und bringt Opfer für die Toten! Wir sollten für die Seelen der Verstorbenen beten. Wir sollten diese Verpflichtung als Christen sehr ernst nehmen. Papst Benedikt sagt (frei übersetzt): ”Heute gedenken wir aller verstorbenen Gläubigen. Die Liturgie lädt uns ein, für unsere lieben Verstorbenen zu beten, wobei wir uns das Geheimnis des Todes, das gemeinsame Erbe aller Menschen, vor Augen halten. Vom Glauben erleuchtet, schauen wir gelassen und voll Hoffnung auf das menschliche Rätsel des Todes. Denn nach der Schrift ist er mehr als ein Ende, er ist eine neue Geburt, er ist der unumgängliche Übergang, durch den diejenigen das Leben in Fülle erlangen, die ihr Dasein auf Erden entsprechend den Weisungen des Wortes Gottes gestalten. (Papst Benedikt XVI., Generalaudienz vom 2. Nov. 2006)
Gespräch mit Christus: Danke, Herr Jesus, dass du mich daran erinnerst hast, meine Ende im Auge zu behalten. Hilf allen Seelen im Fegefeuer, schnell den Himmel zu erreichen. Ich bete für sie und will heute Opfer bringen, um ihnen zu helfen, in den Himmel zu kommen.
Vorsatz: Ich will für die Seelen der Verstorbenen beten und Opfer bringen.