Tägliche Meditationen
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Freitag,
3. November 2006

Das „Gesetz” der Liebe

Freitag der dreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Michael Sliney LC

Lk 14,1-6
Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt. Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht? Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen. Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat? Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.

Einführendes Gebet:   Während ich heute vor dir knie, höre ich das Echo deiner Worte vom neuen Gebot der Liebe. Ich glaube, dass dies der einzige wirkliche Weg zum Glück ist. Ich hoffe auch auf dein Erbarmen und deine Gnade. Ich möchte dich lieben, Herr, und ich versenke mich in die Tiefen der Liebe in deinem heiligen Herzen.

Bitte:  Herr, erlaube mir nie, inmitten der Hektik des täglichen Lebens, die höchste Wichtigkeit der Liebe zu vergessen.

1.   Die Wertskala unserer heutigen Gesellschaft.   Manchmal sind wir so darum besorgt, den Gesetzen und Regeln zu gehorchen und unseren Verpflichtungen nachzugehen, dass wir vergessen, die christliche Tugend der Liebe zu leben. Wir müssen alle unseren Terminkalender erfüllen: Einkäufe, Telefonanrufe, E-Mails, und so weiter. All dies ist sehr wichtig und nötig. Inmitten aller dieser Handlungen, sollten wir dennoch lieben. Wir sollten unsere Augen aufmachen, damit wir sehen, dass die Menschen um uns herum Seelen sind, die Gott uns an unseren Weg gestellt hat. Gottes größter Wunsch ist es, dass wir diese Seelen mit Liebe, Geduld und Freundlichkeit berühren.

2.   Die Hierarchie der Werte Jesu.   Obwohl Jesus zu Tisch beim Essen sass, war seine Hauptsorge der Mann vor ihm, der an Wassersucht litt. Jesus hatte einen langen Tag von Predigten und Heilungen hinter sich und muss sich eine Ruhepause gewünscht haben. Seine Liebe siegte jedoch über seine Bedürfnisse und er richtete sich völlig darauf aus, zu dienen. Was für ein Beispiel der Selbsthingabe! Sein Vater kam zuerst; dann kamen die Menschen um ihn herum; seine persönlichen Wünsche und Bedürfnisse kamen zuletzt.

3.   Wir werden an unserer Liebe beurteilt werden.   Am Ende unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gefragt werden: ob wir geliebt haben oder nicht. Alle unsere Errungenschaften und alles andere wird im Verhältnis zum neuen Gebot der brüderlichen Liebe gesehen werden. Welche Errungenschaft könnte wichtiger als die Liebe sein? Keine Orden, Ehren, öffentliche Anerkennung, Ruhm und Ehre. Der ganze Sinn von Gebet und Sakramenten ist es, die Gnade und Kraft zu finden, um zur größeren Liebe fähig zu sein, besser zu lieben und unser Herz zu vergrößern, damit es wahrhaftig in das Herz Christi verwandelt werden kann.

Gespräch mit Christus:  Ich möchte dich mehr lieben, Herr Jesus. Öffne meine Augen und erweitere mein Herz. Hilf mir, dich wirklich mit größerer Intensität und Großherzigkeit zu lieben.

Vorsatz:   Ich will mir eine Person in meinem Leben aussuchen, mit der ich nicht so zurechtkomme, und ich will mir einen realistischen Plan machen, wie ich diesem Menschen besser dienen kann.

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