Tägliche Meditationen
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Samstag,
4. November 2006

Lebe in Demut!

Samstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Karl Borromäus, Bischof von Mailand

P. Michael Sliney LC

Lk 14,1,7-11
Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, nahm er das zum Anlaß, ihnen eine Lehre zu erteilen. Er sagte zu ihnen: Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müßtest den untersten Platz einnehmen. Wenn du also eingeladen bist, setz dich lieber, wenn du hinkommst, auf den untersten Platz; dann wird der Gastgeber zu dir kommen und sagen: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden

Einführendes Gebet:   Vater, ich knie vor dir als ein Zeichen meiner demütigen Unterwerfung dir und deinem Willen gegenüber. Ich ordne mich dir unter, weil du allein, Herr, meiner ganzen Liebe wert bist. Ich habe soviel aus deiner väterlichen Hand erhalten. Ich möchte, dass diese Minuten, die ich mit dir verbringe, Ausdruck meiner Dankbarkeit sind.

Bitte:  Herr, hilf mir zu erkennen, dass öffentliche Ehren und menschliche Wertschätzung nichts bedeuten.

1.   Eitelkeiten über Eitelkeiten   Wir haben es alle gerne, wenn wir den Ehrenplatz angeboten bekommen. Jeder empfindet es als angenehm, anerkannt, geschätzt und geachtet zu werden. Es schmerzt uns, wenn wir nicht beachtet werden. Sogar wenn wir den besten Platz „verdienten” hätten, wie können wir uns unserer Errungenschaften rühmen? Gott ist der Geber aller Gaben. „Was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich als hättest du es nicht empfangen?” (1 Kor 4,7).

2.   Das Beispiel Christi.   Christus ist Gott. Christus ist der Herr des Himmels und der Erde. Dennoch, in seinen eigen Worten kam er „nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen.” (Mt 20,28). Demut ist eine Einstellung, die dem anderen sagt: „Ich kümmere mich mehr um dich als um mich selber. Ich bin hier, um dich glücklich zu machen und zu sehen, wie ich dir deine Last erleichtern kann.” Christus fährt fort, uns durch die Sakramente zu dienen, und dies besonders durch die Eucharistie. Verborgen und doch sehr wirklich wartet er im Tabernakel, besorgt darum, uns Frieden, Trost und Kraft für unseren täglichen Kampf anzubieten.

3.   Das Beispiel der heiligen Jungfrau Maria.   Wer kann die Tugend der Demut besser verstehen als Maria? Sie diente nicht nur Christus und den Aposteln während ihres irdischen Lebens, sondern sie dient uns auch weiterhin vom Himmel aus. „Maria ist groß eben deshalb, weil sie nicht sich, sondern Gott groß machen will. Sie ist demütig: sie will nichts anderes sein als Dienerin des Herrn.” (Papst Benedikt XVI, Gott ist Liebe, Nr. 41).

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir zu erkennen, wie leer menschlicher Anerkennung ist, und durch den Dienst an meinem Nächsten wahres Glück zu erstreben. Ich möchte, dass du und Maria das Licht seid, das heute, während ich meinen täglichen Verpflichtungen im Dienst an anderen nachgehe, alle meine Handlungen erleuchtet.

Vorsatz:   Ich will zu Maria beten und sie um die Gnade eines demütigeren Herzens bitten.

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