Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
1. November 2006

Der Weg zur Heiligkeit

Mittwoch der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Allerheiligen

P. Michael Sliney LC

Mt 5,1-12a
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich will dich besser kennen lernen, dir mehr dienen und alle Seelen lieben, die du mir anvertraut hast. Hilf mir heute besonders, wenn wir den Sieg aller Heiligen feiern, die Sünde und Tod überwunden haben.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, meine Augen und mein Herz auf dich gerichtet zu halten.

1.   Ein Ruf zur Heiligkeit.   Was ist das Geheimnis der Heiligkeit? Was ist der Weg zum Himmel? Christus erklärt uns das sehr klar in den Seligsprechungen. Papst Benedikt XVI. (Angelus, Nov. 2, 2005) zieht eine wunderbare Synthese daraus: „Gesegnet ist der Mensch, der gibt; gesegnet ist der Mensch, der sein Leben nicht für sich selbst verbraucht, sondern es hingibt; gesegnet ist der Mensch, der erbarmungsvoll, gut und gerecht ist; gesegnet ist der Mensch, der in der Liebe für Gott und die Mitmenschen lebt. So leben wir recht und müssen den Tod nicht fürchten, während wir in dem Glück leben, das von Gott kommt und das kein Ende hat.”.

2.   Gesegnet sind die Armen im Geiste.   Arm im Geiste zu sein bedeutet nicht unbedingt Armut an materiellen Gütern, sonderen mehr die Loslösung von den Dingen ‐ und wichtiger noch ‐ von uns selber. „Mein Herz ist ruhelos, bis es in dir ruht.” Dies spiegelt wahre Armut im Geiste wider: ein Herz, das sich auf Gott allein ausrichtet, ein Herz, das nutzlosen Dingen keinen Raum lässt, ein Herz, das sich total dem Dienst Gottes und den Mitmenschen weiht. Wir sollten unser Herz vom übermäßiger Eigenliebe und übermäßiger Anhänglichkeit an materielle Dinge befreien, damit nur der Herr darin regieren kann.

3.   Gesegnet sind die Sanftmütigen.   Sanftmütigkeit bedeutet nicht, mit gesenktem Kopf und der Einstellung ”Ich Armer” herumzulaufen. Sanftmütigkeit ist es, wenn wir mit der Einstellung einer beständigen Dienstfertigkeit leben, in der wir andere an erste Stelle setzen und zum Wohl anderer leben. Wenn wir andere an erste Stelle setzen, setzen wir Christus an erste Stelle. Wenn wir den Bedürnissen anderer dienen, bringen wir dem Herzen Christi einen großen Trost. Dieser brennende Wunsch, Christus in anderen zu dienen, kann nur aus einem intensiven Gebetsleben und wirklicher Vertrautheit mit der Person Christi kommen.

Gespräch mit Christus:  Christus, du hast alle Seligsprechungen in ihrer absoluten Vollkommenheit gelebt. Du warst das vollkommene Beispiel aller Tugenden und du hast den Weg zum Himmel und zu ewiger Seligkeit, durch ein Leben wahrhaftiger Weihe für den Dienst an anderen, vorbereitet. Senke deine Gnade in mein Herz, damit ich deinem Beispiel der Selbstlosigkeit folgen kann.

Vorsatz:   Ich will mich auf eine der Seligsprechungen konzentrieren und einen Weg finden, sie in meinem Leben tatsächlich zu leben.

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