Tägliche Meditationen
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Dienstag,
31. Oktober 2006

Christ, bedenke deine Würde!

Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Michael Sliney LC

Lk 13,18-21
Er sagte: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen? Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen. Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Einführendes Gebet:   Herr, es gibt so viele Menschen, die dich einfach nicht kennen. So viele Seelen gehen durch ihr Leben, ohne dich jemals im Gebet angerufen zu haben. Ich danke dir, Herr, für das große Geschenk deiner Freundschaft, und danke, dass du mir einen weiteren Tag schenkst, dich zu erkennen, dir zu dienen und dich ein bißchen mehr zu lieben.

Bitte:  Herr, erinnere mich wieder an meine Aufgabe im Leben und gib meinem Herzen den drängenden Wunsch, für die Rettung der Seelen zu arbeiten.

1.   Die christliche Berufung.   Katholisch zu sein kann zur Gewohnheit werden. Papst Johannes Paul II. sagte beim Weltjugendtag in Denver: „Seid stolz, seid stolz darauf, Katholiken zu sein!” und nahezu 1 Millionen junger Leute antworteten mit rauschendem Beifall. Wir sollten auf unseren Glauben stolz sein, und die Leute sollten bemerken, dass wir anders sind. Wir sind dazu berufen, die Hefe zu sein, die sich mit dem Mehl der Gesellschaft vermengt und insgesamt den moralischen und geistigen Teig hebt. Wir sollten keine mittelmäßigen Christen sein. Wenn wir wirklich Christen sind, dann müssen wir Christus auf seinem Weg folgen ‐ besonders in seiner Liebe, in seiner Demut, seinem Gebet und in seinem liebenden Gehorsam zum Willen des Vaters.

2.   Wie wichtig es ist, die Person Christi zu kennen.   Wenn wir Christus nachzufolgen wünschen und wenn wir möchten, dass sein Reich wächst, dann ist der erste Schritt, Christus wirklich gut zu kennen. „Für die Jünger begann ein unmittelbares Kennenlernen des Lehrers. Sie sahen wo er lebte und begannen mit ihm vertraut zu werden. Sie würden nicht die Botschafter einer Idee sein, sondern die Zeugen einer Person. Vor ihrer Aussendung zur Evangelisierung würden sie mit Jesus „sein” und eine persönliche Beziehung aufbauen. Mit dieser Grundlage ist die Evangelisierung nicht mehr als eine Verkündigung dessen, was man erfahren hat, und eine Einladung, in das Geheimnis der Kommunion mit Christus einzutreten.” (Zitat nach Papst Benedikt XVI, Angelus vom 22. März 2006)

3.   Christus ist mit uns!   Wir sind nicht allein in diesem Bemühen. Wir haben nicht nur Christus, sondern auch den Beistand unserer Brüder und Schwestern in Christus. „Die Auferstehung ist nicht vergangen, die Auferstehung hat nach uns gegriffen, hat uns ergriffen. An ihr, das heisst am auferstandenen Herrn halten wir uns fest und wissen: Er hält uns fest, so halten wir einander fest, werden einer, nicht nur eins. Ich, doch nicht mehr ich. Das ist die von der Taufe vorgegebene Formel der christlichen Existenz, die Formel der Auferstehung in der Zeit. Ich, doch nicht mehr ich: Wenn wir so leben, gestalten wir die Welt um.” (Papst Benedikt XVI., Predigt in der Osternacht 2006)

Gespräch mit Christus:  Christus, zu oft nehme ich meine katholische Berufung als selbstverständlich. Ich werde schnell selbstgefällig und verfalle in Routine und Gleichgültigkeit. Ich weiss, dass du grosse Erwartungen in mich setzst, deshalb bitte ich dich, Herr, erfülle mein Herz mit dem Feuer deiner Liebe.

Vorsatz:   Ich will heute einen würdigen Besuch beim Allerheiligsten machen und für einen größeren apostolischen Eifer beten.

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