Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
30. Juli 2020

Altes und Neues

Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Chrysologus, Bischof, Kirchenlehrer

Eric Briemle

Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Jesus Christus, ich weihe dir heute von neuem mich selbst und mein Leben, alle meine Handlungen, Beschwerden und Leiden, mein Lieben und Arbeiten, damit alles, was ich bin und habe, nur dazu diene, dein Heiligstes Herz zu ehren und zu lieben .

Bitte: Herr, Quelle meines Lebens, ziehe mich immer mehr zu dir.

1. Altes und Neues hervorholen. Ist alt besser oder neu? Diese herausfordernde Frage war nicht nur zu Jesu Zeiten aktuell, sondern führt auch heute inner- und außerhalb der Kirche zu Konflikten. Und Jesus selbst erklärt nicht nur in dieser Bibelstelle, dass beides seine Daseinsberechtigung hat: Er kommt, um den alten Bund zu erfüllen, und macht alles neu; er kehrt zurück zum Kern der altbekannten Gebote und macht sie gerade dadurch noch einmal neu. Er ist selbst der feste Anker in der Zeit und sendet doch auch das erneuernde Feuer des Schöpfergeistes.

2. Neues hervorholen. Gott schafft "Fische aller Art", Jesus ruft verschiedene Jünger mit unterschiedlichen Charakteren in seine Nachfolge, deren Talente sich gegenseitig ergänzen. Gott hat uns unterschiedlich geschaffen und schafft immer wieder Neues. Oft kann es uns passieren, dass, wenn wir mit Anderem und Neuem konfrontiert sind, wir mit Abneigung reagieren, weil es ungemütlich sein kann; so wie es z.B. den Pharisäern geht, die zwar gerecht zu leben versuchen, aber es nicht als Bereicherung empfinden, wenn Jesus sie mit neuen Gedanken konfrontiert.

3. Altes hervorholen. Gott ist beständig. Oft kann es auch komfortabler sein, Dinge neu zu beginnen, als Vorhandenes weiterzuführen: Das Neue und die Abwechslung haben ihren Reiz und sind spannend. Man muss sich nicht die Mühe geben, etwas bereits Vorhandenes zu verstehen und kann stattdessen seine eigenen neuen Gedanken und Ideen in den Mittelpunkt stellen. Es braucht Demut, etwas Vorhandenes zu übernehmen und zu akzeptieren. Gott aber ist der ewig Treue, Zeitlose, der sogar auf Erden als Mensch einen Großteil seiner Zeit mit der unscheinbaren Verrichtung seiner täglichen Aufgaben verbracht hat

Gespräch mit Christus: Jesus, du machst alles neu und bist doch beständig. Ich möchte mit dir mitgehen und ruhen, wo du ruhst, und neu schaffen, wo der Heilige Geist durch mich schaffen möchte.

Vorsatz: Ich will überlegen, wo ich vielleicht zu viel Neues machen möchte, wo Gott mich zur Beständigkeit einlädt oder wo ich zu viel Routine habe und Gott mich einlädt, etwas neu und anders zu machen.

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