Tägliche Meditationen
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Montag,
17. Oktober 2022

Was soll ich tun?

Montag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ignatius von Antiochien, Bischof, Märtyrer
Gedenktag

Br. José Andrés González Fernández LC

Lk 12,13-21
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

Einführendes Gebet: Guter Gott, du hast mich mit so vielen Gaben, Talenten, Erfahrungen, Möglichkeiten, Menschen, Ressourcen und vielem weiteren gesegnet. Ich danke dir für alles, was du mir gegeben hast. Ich erkenne an, dass alles von dir kommt, und ich möchte lernen, es als Geschenk anzunehmen, das kostenlos und unverdient ist.

Bitte: Hilf mir, dank des heutigen Evangeliums auf deine Stimme zu hören, damit ich mein Leben mit deinen liebenden Augen sehe und die Art und Weise, wie ich all diese Ressourcen nutze und von ihnen abhänge, verändere.

1. Ist es gut, reich zu sein? Das Evangelium stellt uns einen reichen Mann vor, und wir könnten sofort denken, dass er die Rolle des Bösewichts in der Geschichte spielt, nur weil er reich ist. Aber ist es etwas Schlechtes, reich zu sein? Jesus sagt nicht, dass der Mann wegen seines Reichtums gut oder schlecht ist, sondern er geht tiefer und sagt, dass der Sinn des Lebens nicht im Reichtum liegt. Wo liegt also der Sinn des Lebens? Darin, wofür man diese Reichtümer (Talente, Menschen, Ressourcen usw.) verwendet. Und die neue Frage lautet dann: Was soll ich tun? Sind das wirklich meine Reichtümer oder nicht?

2. Für mich? Unsere erste verkehrte Annahme könnte darin bestehen, zu glauben, dass diese Reichtümer die Frucht unserer Bemühungen sind und dass wir sie daher verdienen und in vollem Umfang besitzen. Wenn wir vergessen, dass Gott der Schöpfer und Ursprung von allem ist, dann träumen wir leicht davon, dass wir der "Gott" sind, der alles geschaffen hat, was wir im Leben haben. Der Fehler dieses reichen Mannes lag nicht darin, dass er gearbeitet und seine Talente eingesetzt hatte, um materielle Güter zu erzeugen. Der Fehler bestand darin, zu glauben, dass die Anhäufung dieser materiellen Güter der Sinn seines Lebens sei und dass er sich in sich selbst zurückziehen könne, um sie für sich selbst zu genießen. Diese Versuchung bringt den Menschen von Gott, von anderen und von sich selbst ab. Aber wenn das Problem nicht die Ressourcen oder die Talente sind, können sie dann für etwas Positives genutzt werden? – Natürlich können sie das!

3. Für die anderen! Die Antwort ist, dass wir all diese Ressourcen in den Dienst der anderen stellen können, dass es sehr gut ist, die Talente, die Gott uns gegeben hat, zu nutzen, um Güter zu schaffen und sie dann mit anderen zu teilen. Es spielt keine Rolle, wie groß das Talent ist. Hier ist Vielfalt im Sinne der Liebe Gottes schön und harmonisch. Es gibt Menschen mit Talenten in Musik, Sport, Führung, Mathematik usw. All diese Talente sind gut, wenn sie in den Dienst Gottes und der anderen gestellt werden, so dass sie zu Mitteln werden, um das Ziel unseres Lebens zu erreichen: die Liebe.

Gespräch mit Christus: Guter Vater, du hast das ganze Universum erschaffen und du hast gesagt: "Es ist gut." Hilf mir, die Welt mit deinen Augen der Liebe zu sehen; hilf mir, mich selbst mit deinen Augen zu sehen und dann zu erkennen, was du mir gegeben hast, um dir die Ehre zu geben und mich mit dem, was ich habe, in den Dienst der anderen zu stellen.

Vorsatz: Heute möchte ich einige Zeit im Gebet damit verbringen, Gott für all die Dinge zu danken, die er mir gegeben hat, die ich manchmal aber nicht zu schätzen weiß. Ich werde versuchen, sie im Dienst an anderen und nicht nur für mich selbst einzusetzen.

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