Tägliche Meditationen
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Dienstag,
11. November 2008

Die Berufung zu dienen

Dienstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Martin, Bischof von Tours

P. Daniel Pajerski LC

Lk 17,7-10
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass du mir mein Leben gegeben hast, damit ich Frucht bringe, die von bleibendem Wert ist. Ich lege meine Fähigkeiten und Begabungen heute in deine Hände und vertraue darauf, dass du mir hilfst, sie zum Nutzen jener einzusetzen, die in Not sind.

Bitte:  Herr Jesus, du hast während deines Erdenlebens geheilt, gelehrt und Sünden vergeben. Gewähre mir die Freude, die du jenen schenkst, die dir in ihren Nächsten dienen.

1. Liebe ist geduldig. Haben Sie schon mal das Gefühl gehabt, dass niemand ihre verrichtete Arbeit schätzt? Wenn ja, dann sind Sie in der gleichen Situation wie der Sklave im heutigen Gleichnis. Er hatte den ganzen Tag hart gearbeitet, aber anstelle von Anerkennung erhielt er Anweisungen, weiter zu arbeiten. Das ist scheinbar schwer zu vermitteln, aber wir müssen uns erinnern, dass Jesus die Beispiele so auswählt, dass wir den Weg zur spirituellen Reife verstehen können. Wenn wir dem Weg des Dienstes am Nächsten und an unseren Angehörigen folgen, sollten wir uns bemühen, aus reiner Liebe, die auf das Wohlergehen der anderen bedacht ist, zu handeln. Auch wenn es schmerzt, dass niemand unsere Zuwendung bemerkt, sollten wir bedenken, dass Gott in unseren Herzen liest und sich immer freut über das Gute, das wir tun.

2. Wir sind auf Gott angewiesen. Es ist schwer, Anweisungen zu erhalten und gehorsam zu sein; doch der Ruf zu dienen ist auch ein Vertrauensvotum. Wenn wir dienen, stärken wir unsere Familien, unsere Mitmenschen und sogar die Kirche selbst. Niemand von uns ist so talentiert, dass er es nicht nötig hat, sich im täglichen Leben auf andere zu verlassen. Wenn wir bescheiden sind, gelangen wir zu der Einsicht, dass wir andere brauchen, die uns helfen; aber weit wichtiger ist es zu erkennen, dass wir für alles, was gut ist, auf Gott angewiesen sind.

3. Bei weitem mehr. Jesus weiß, was es bedeutet, weit mehr zu tun als nur dem Ruf der Pflicht zu folgen. Er war nicht verpflichtet, ein hilfloses Kind zu werden; dennoch wurde er es, weil er wollte, dass wir ihm näher kommen können. Er brauchte unsere Begrenztheit durch Hunger und Ermüdung nicht zu erleben; dennoch durchlebte er sie, weil er unsere Lasten tragen wollte. Es gab kein Gesetz, das vorschrieb, er müsse am Kreuz sterben; dennoch erlitt er den Kreuzestod, weil seine Liebe keine Grenzen kennt. Wenn wir unser Leben mit dem des göttlichen Herrn vergleichen, müssen wir sagen: „Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan”.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich danke dir, dass du Mensch geworden bist, so dass ich von deinem Beispiel der grenzenlosen Liebe lernen kann. Du hast mir das Leben geschenkt und willst, dass ich es in Fülle erfahre, indem ich die vollkommene Liebe und Hingabe an andere lebe. Ich verspreche dir zu folgen, wo auch immer du mich hinführst.

Vorsatz:   Ich will heute ein paar Augenblicke im Gebet verbringen und Gott bitten, in die Kirche Arbeiter für die Ernte durch Berufungen zum Priester und zum geweihten Leben zu senden.

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