Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
31. Januar 2018

Die Schule von Nazaret

Gedenktag
Hl. Johannes Bosco, Priester, Ordensgründer
Hl. Hemma

Ellen Charlotte Petermann

Mk 6,1b-6
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort.

Einführendes Gebet: Jesus, öffne meine Ohren, dass ich dein Wort vernehme und mit dem Herzen höre, damit es mich verwandeln kann. Mach mich sensibel für die leisen Impulse, die du mir gibst.

Bitte: Bitte, Jesus, halte jegliche Form der Ablenkung während unseres Zusammenseins von mir fern.

1. Jesu Besuch in seiner Heimatstadt. Auch wenn Jesus in Betlehem geboren wurde, kann man Nazareth dennoch als seine Heimatstadt ansehen, denn dort ist er aufgewachsen und dort hat er mit seinen Eltern gelebt. Was mag er wohl empfunden haben? Die Menschen waren sicherlich voller Freude und neugierig, ihren Mitbürger, der inzwischen überall von sich Reden gemacht hatte, endlich persönlich zu Gesicht zu bekommen. Sicherlich wollten sie auch die kleine Schar der Jünger, die Jesus begleitete, mustern und sich ihr Urteil über sie bilden.

2. War der Ruhm Jesu berechtigt? Waren die Menschen enttäuscht? Handelte es sich nicht eher um mittelmäßige Anhänger, die Jesus, den Sohn des Zimmermanns, begleiteten? Ja, so war es wohl, und sie glaubten nicht wirklich dem Ruhm, der Jesus vorausging. So ließ der Meinungsumschwung auch nicht lange auf sich warten. Sie lehnten ihn ab. Er hatte ihre Erwartungen nicht erfüllt und sie taten sich schwer, seine Weisheit und Autorität anzuerkennen. Sie hatten viele Vorbehalte.

3. Wie gehe ich mit Ablehnung um? Nazaret war Jesu Heimat. Hier fühlte er sich wohl früher einmal sicher und geborgen. Jetzt kommt er zurück und erfährt große Ablehnung. Wie ergeht es mir, wenn ich plötzlich Ablehnung erfahre von Menschen, die mir vertraut waren, denen ich vertraut habe? Sicherlich fühle ich mich im ersten Moment verletzt, oder vielleicht kommt auch Zorn in mir auf und Enttäuschung macht sich breit. Ich sollte mir ganz schnell überlegen: "Wie hätte Jesus gehandelt?" Sanftmut und Güte sollten den ersten Platz einnehmen, denn nur das wird einen Konflikt vermeiden. Jesus hielt ihnen zwar einen Spiegel vor, ließ es dann aber dabei bewenden und ging weg.

Gespräch mit Christus: Jesus, von dir weiß ich mich angenommen, in allem, was ich tue. Du lehnst mich nicht ab. Wenn ich in die Stille gehe, höre ich, was du mir zu sagen hast. Danke, dass du dir so viel Mühe mit mir gibst.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute meine häuslichen und beruflichen Pflichten besonders gut erledigen, ohne bei anderen Bestätigung zu suchen.

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