Dienstag,
21. August 2007
Beuge dein Haupt und bete darum, arm zu sein
Dienstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Heiliger Pius X., Papst
P. Jason Brooks LC
Mt 19,23-30
Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich
kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich
Gottes gelangt. Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet
werden? Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles
möglich. Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir
dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der
Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf
Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder
Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und
das ewige Leben gewinnen. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die
Letzten werden die Ersten sein.
Einführendes Gebet: Allmächtiger und unsterblicher Gott, gib mir von dem Mut Christi, dem guten Hirten, neue Kraft und führe mich, damit ich mich den Heiligen im Himmel anschließe, wo er lebt und herrscht mit dir und dem Heiligen Geist, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Bitte: Herr, hilf mir, arm im Geiste zu sein, so dass du so einzig und wichtig für mich sein wirst, wie mein Augapfel.
1. Geldbeutel können dich niederdrücken. Jesus verdammt nicht die Menschen, die hier auf Erden wohlhabend sind. Er versucht, ihnen zu sagen, dass sie von ihrem Reichtum unabhängig sein und darauf achten müssen, nicht alles für sich selber auszugeben. Erinnern wir uns, dass Geld nicht die Wurzel allen Übels ist. Die Habsucht ist die Wurzel allen Übels (vergleiche 1 Tim 6,10). Geld und die Möglichkeit, Geld zu verdienen, sollten als ein von Gott gegebenes Geschenk gesehen werden. So wie jedes andere Geschenk kann es dazu benutzt werden, Gott oder einem selbst zu dienen. Wenn wir immer nur zuerst uns selbst dienen und nur das, was übrig bleibt, Gott geben, was können wir dann von Gott erwarten? Vergessen wir nicht, dass Gott an Großzügigkeit nicht übertroffen werden kann.
2. Was habe ich denn davon? Petrus wollte nur sicherstellen, dass er Jesus und die Versprechen, die ihm Jesus früher hinsichtlich seines Schatzes im Himmel gemacht hatte, nicht missverstanden hat. Natürlich ist der wahre Schatz im Himmel, wo wir vollkommen mit Gott und untereinander in einer immerwährenden Gemeinschaft der Liebe vereint sein werden. Wir sind aber versucht zu denken, dass das, was immer wir aufgeben oder worauf wir verzichten, in Wirklichkeit mehr Wert ist als Gott selber. Wir können mühelos den Preis unserer Opfer berechnen und uns über die Härten, die wir in der Nachfolge Christi erfahren, beklagen. Wir sollten jedoch wissen, dass, wenn es im Himmel Tränen gäbe, wir sie für all die Momente vergießen würden, in denen wir nicht so geliebt haben, wie wir es hätten sollen. Gott möchte unser Alles sein.
3. Wer möchte als Erster gehen? Die Vorstellung, dass viele, die die Ersten sind, die Letzten und die Letzten die Ersten sein werden, ist seltsam. Christus versucht uns zu erinnern, dass Gott die Menschen nicht auf die gleiche Art beurteilt, wie die Welt es tut. Nach postmodernem Maßstab ist ein erfolgreicher Mensch jemand, der für sich selber sorgen kann und tut, was immer er tun möchte. Christus jedoch erinnert uns hier, dass es für einen Menschen unmöglich ist, sich selbst zu retten. Wir sind alle ganz und gar abhängig von Gott, ob wir dies zugeben wollen oder nicht. In den Augen Gottes weiß ein wahrhaft erfolgreicher Mensch, was sein von Gott gegebenes Ziel auf Erden ist, und widmet sich diesem vollkommen mit großer Leidenschaft und Zielstrebigkeit.
Gespräch mit Christus: Herr, ich liebe dich. Hilf mir, dich mehr und mehr zu lieben. Verwandle mein Herz und meinen Geist, und mache sie dir ähnlich. Bewahre mich davor, an weltlichen Dingen zu hängen, so dass ich mich vollkommen darauf konzentrieren kann, dich zu erkennen, zu lieben und dir zu dienen. Lass mich niemals von dir getrennt sein.
Vorsatz: Ich will für mehr Berufungen zum Priestertum und zum religiösen Leben beten.