Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
22. August 2007

Jeder ist ein Gewinner!

Mittwoch der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Maria Königin

P. Jason Brooks LC

Mt 20,1-16
Jesus erzählte seinen Jüngern dieses Gleichnis: Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebensoviel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.

Einführendes Gebet:   Allmächtiger und unsterblicher Gott, gib mir von dem Mut Christi, dem guten Hirten, neue Kraft und führe mich, damit ich mich den Heiligen im Himmel anschließe, wo er lebt und herrscht mit dir und dem Heiligen Geist, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Bitte:  Herr, hilf mir, deinen Ruf zur Heiligkeit zu hören und diesen mit unerschütterlicher Treue und Großzügigkeit zu beantworten.

1. Jetzt ist die Zeit. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass Christus hier versucht, die Juden etwas zu lehren. Nur weil sie das auserwählte Volk waren ‐ und sie den einen wahren Gott von Anfang der bisherigen Geschichte an verehrt hatten ‐ hieß das nicht, dass die Nichtjuden von all den Vorteilen der Juden im Himmelreich ausgeschlossen würden. Christus ist bereit und willens, uns alle zu Heiligen zu machen und uns mit all seiner Herrlichkeit zu krönen. Dies erfordert jedoch, dass wir die Einladung des Herrn annehmen und mit der Arbeit anfangen. Dieses Gleichnis will uns zeigen, dass Gott der Handelnde ist. Er ist der, der immer die Initiative ergreift. Keiner von uns kann es sich als seinen eigenen Verdienst anrechnen, gerettet zu werden. Nicht ich habe Gott gewählt. Es war Christus, der mich gerufen hat und von mir erwartet, dass ich Frucht bringe, die Bestand hat.

2. Nicht bloß dastehen. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist gekommen, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben. Jesus ist kein Geizhals, aber er ist auch kein Verschwender. Es ist wahr, dass er sehr freigebig seine Geschenke an uns austeilt, aber er erwartet auch einen gewissen Ertrag von seiner Investition. Er möchte, dass seine Investition für ihn arbeitet und hohe Renditen liefert. Kurz gesagt, Jesus liebt einen Christen erster Klasse. Er möchte nicht, dass wir untätig bleiben angesichts des Bösen und der Ungerechtigkeit. In Wirklichkeit ist der einzige Grund, warum das Böse fortwährend unsere Gesellschaft plagt, der, dass es nicht genug gute Menschen gibt, die Farbe bekennen und sich einsetzen für das, was recht ist.

3. Es kommt auf jede Kleinigkeit an. Wir wissen gar nicht, was alles geschehen könnte, wenn wir anfingen, mehr zu beten und alles, was wir tun, zur Ehre Gottes tun. Vieles spricht dafür, verborgene Opfer zu bringen und Dinge in lauterer Absicht tun. Wir können uns gar nicht vorzustellen, wie machtvoll die Gebete und Opfer von Ordensschwestern sind. Ebenso können wir gar nicht ermessen, wie verdienstvoll es für eine Mutter ist, die Windeln ihres Babys mit Liebe zu wechseln. Wer kann außerdem die Macht einer einzigen liebenswürdigen Tat, welcher Art auch immer, schätzen? Wer kann die kosmische Kettenreaktion der Nächstenliebe ergründen, die durch eine scheinbar bedeutungslose gute Tat ausgelöst wird? Jesus versucht uns dazu zu bringen, dass wir über den Tellerrand hinaussehen und unsere Augen öffnen für den Wert, alltägliches Tun mit außergewöhnlicher Liebe zu verrichten.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, lehre mich, den Wert zu verstehen, den es hat, kleine Dinge mit großer Liebe zu tun. Zeige mir, wie machtvoll die Liebe ist. Mache mich zum Werkzeug deines Friedens und zum Apostel der Barmherzigkeit. Hilf mir, mein Leben aus dem Glauben und nicht nur nach dem Sichtbaren zu führen. Lass mich Dinge nach deinem, nicht nach dem Maßstab der Welt beurteilen.

Vorsatz:   Um der Verkündigung des Evangeliums willen will ich mit Liebe und in reinster Absicht kleine Werke der Nächstenliebe tun.

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