Tägliche Meditationen
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Samstag,
23. Juli 2016

Wenn Gott reinigt

Fest der hl. Birgitta von Schweden, Schutzpatronin Europas
Hl. Liborius von Le Mans, Bischof
Bischof
Hl. Apollinaris, Bischof und Märtyrer

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist mein Herr, mein Gott, mein Leben. Von dir kommt alles, was gut ist. Du möchtest, dass ich Frucht bringe, in Glaube, Hoffnung und Liebe. Lehre mich, mit dir verbunden zu leben, damit mein Leben reiche Frucht bringen kann.

Bitte: Jesus, bitte lass mich heute ein bisschen besser verstehen, was du mit meinem Leben vorhast.

1. In Jesus bleiben. Wie unfassbar sind diese Worte: "Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch." Wir können die Bedeutung nur erahnen, und den Heiligen Geist bitten, sie uns tiefer zu erschließen. Als Christen glauben wir an einen liebenden Gott, der Vater ist und sich um uns kümmert. Doch sind wir uns auch dessen bewusst, dass sein Plan für uns noch viel weiter geht? Er möchte nicht nur für uns da sein, er möchte uns nicht nur beschenken, er möchte IN UNS LEBEN, und lädt uns dazu ein, IN IHM ZU LEBEN. Eine tiefere Einheit und Intimität ist nicht möglich. Wir können in dieser Einladung die tiefe Sehnsucht Gottes nach uns entdecken. Dieses "In-ihm-Leben" ist das wahre Leben. Es ist das Leben in der Dreifaltigkeit, das heißt Teilhabe am Leben Gottes aufgrund der Taufe. Aus dieser Lebensquelle, die Gott selber ist, entspringt alles, was gut ist in unserem Leben.

2. Das Leben der Gnade. Der Rebzweig kann nur wachsen, wenn er mit dem Weinstock verbunden ist. Sobald er vom Weinstock getrennt wird, fängt er an, abzusterben, und er vertrocknet. Er hat kein eigenes Leben in sich; der Weinstock ist seine "Lebensquelle". Das Gleiche gilt auch für uns. Deshalb sagt Jesus: "Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen". Wie kostbar ist das Leben in der Gnade Gottes! Mehr als um alles andere sollten wir uns deshalb um unsere Verbindung mit Gott bemühen und sie schützen. Und wenn wir uns durch die Sünde von ihm trennen, dann sollten wir keine Angst davor haben, im Sakrament der Beichte diese lebenswichtige Verbindung wiederherzustellen. Jesus sehnt sich danach, wieder eins mit uns zu sein, und leidet noch mehr als wir unter der Trennung.

3. Gereinigt werden und Frucht bringen. Der Vater ist ein guter Winzer und weiß, was die Rebe braucht. "(…) jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt." Im geistlichen Leben gibt es Phasen der Trockenheit und der Trostlosigkeit. Manchmal spüren wir die Gegenwart Gottes nicht, und es scheint, als würde Gott uns das Lebensnotwendige versagen: Wir schöpfen keine Kraft mehr aus dem Gebet; die Messe "berührt" uns nicht mehr; die Bibelstellen, die uns vorher viel gesagt haben, sprechen uns nicht mehr an; die Freude am Glauben ist abhandengekommen. Gerade dann, wenn wir das Gefühl haben, dass Gott unseren Rebzweig vom Weinstock abgeschnitten hat, ist es wichtig, zu bedenken, dass Gott uns wahrscheinlich reinigt, aber nicht abschneidet. Er erlaubt Phasen der Trockenheit, solange sie zu unserem Heil beitragen, doch er gibt uns immer das, was wir zum Leben brauchen. Treue und Vertrauen sind dann Früchte des Geistes, die wir durch seine Gnade hervorbringen können, zur Ehre Gottes.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir für deine lebensspendende Kraft in meinem Leben. Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass ich aus eigener Kraft nichts vermag. Ohne dich ist mein Leben unfruchtbar, aber mit dir kann ich reiche Frucht bringen, die ewig bleibt. Ich danke dir dafür und bitte dich: Lass nicht zu, dass ich jemals von dir getrennt werde! Ich liebe dich.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte mich heute während des Tages einige Male daran erinnern, dass Jesus in mir lebt, und ich in ihm. (Dabei kann mir vielleicht das Gebet des Angelus, ein Lied, ein Stoßgebet, usw. helfen. z.B. "Jesus, ich vertraue auf dich." oder "Du bist bei mir, Herr" oder "aus Liebe zu dir tue ich … ". )

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