Tägliche Meditationen
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Sonntag,
20. Mai 2007

Alle sollen eins sein

Siebter Sonntag in der Osterzeit

P. Paul Campbell LC

Joh 17,20-26
Jesus erhob seine Augen zum Himmel, betete und sprach: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich danke dir für diese Zeit, in der ich mit dir allein zusammen bin. Hilf mir, meine Sorgen und das, was mich sonst noch beschäftigt, beiseite zu legen. Du mögest jetzt meine einzige Beschäftigung sein. Ich brauche dich in meinem Leben. Ich brauche deine Liebe und deine Ermutigung. Lass mich dich lieben aus ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft und aus vollem Gemüt.

Bitte:  Herr, hilf mir, demütig genug zu sein, und lass mich um Verzeihung bitten und anderen verzeihen, die mich auf irgendeine Weise verletzt haben.

1. Einheit unter den Jüngern. Jesus bittet um die Einheit aller Gläubigen. Er möchte, dass wir eins sind, vereint mit ihm und dem Vater. Heute finden wir zahlreiche Brüche und Trennungen innerhalb der Gesellschaft. Wenn wir uns umschauen, sehen wir viele unterschiedliche Religionsbekenntnisse. Gott will diese Trennungen und Brüche nicht. Er betete darum, dass wir eins werden und dass diese Einheit ein Zeugnis für die Welt sein soll, dass Jesus vom Vater gesandt worden ist. Wenn die Welt Christus und die gute Nachricht von der Erlösung nicht annehmen will, dann liegt der Fehler bei uns. Wie sehr bete ich für die Einheit der Christen und bringe Opfer für sie?

2. Uneinigkeit in der Familie. Wir finden heutzutage auch eine zunehmende Uneinigkeit in der Familie. Die Ehescheidung hat die Familien auseinander gerissen und die Kinder von den Eltern getrennt. Es ist selten, dass ein Kind keine Narben durch eine Ehescheidung davonträgt. Die schädliche Wirkung einer „unverschuldeten” Scheidung auf die Kinder ist wohlbekannt, und nur wenige scheinen bereit zu sein, die These zu bestreiten, dass Ehen leichter beendet werden können als ein Auto zu leasen. Die Einheit, die Christus für alle Familien will, gründet auf seiner Liebe. Er ist derjenige, der uns zusammenhält. Er verlangt von uns, dass wir uns anderen unterordnen und danach suchen, zu dienen. Er verlangt ein ständiges Bemühen, zuzuhören und sich mitzuteilen, zu vergeben und loszulassen. Er ist nicht im Mantra des Selbstwertgefühls und der Selbstverwirklichung zu finden. Wie bereit bin ich, um die Gnade der Vergebung zu bitten? Wann stelle ich meine Familie über meine Arbeit und meine Pläne?

3. Innere Disharmonie. Ein anderer Bereich, den wir überprüfen können, ist der innere Bereich. Die Sünde zerfrisst die Liebe und wendet uns innerlich uns selbst zu. Wir werden immer egoistischer. Die Welt wirbt unermüdlich für die Freiheit als Lizenz dafür, das zu tun, was auch immer wir möchten. Das macht uns zu Sklaven unserer Leidenschaften. Wie frei bin ich, zur Sünde in meinem Leben nein zu sagen? Wie oft spielt Maßlosigkeit eine Rolle, ob ich die Lust oder den Verstand bevorzuge? Die Sünde verursacht eine innere Disharmonie, einen inneren Bruch zwischen meinem Gewissen, das den Willen Gottes aufzeigt, und dem, wie ich tatsächlich lebe. Wenn wir Gott lieben, werden wir ihm gehorchen. Eine Liebe ohne solchen Gehorsam ist eine Illusion, eine Lüge. Wenn mein Verhältnis zu Christus nicht in Ordnung ist, dann ist alles andere in den Sand gesetzt.

Gespräch mit Christus:  Jesus, es ist schwer, anderen zu vergeben. Manchmal ist es auch schwer, mir selbst zu vergeben. Ich brauche deine Kraft, um mich jenseits von Kummer und Kampf zu bewegen. Ich brauche die Sicherheit deiner Liebe und deiner Gegenwart. Hilf mir, jetzt die Disharmonie zu sehen, die ich nach deinem Willen in Ordnung bringen soll und die Gebrochenheit, die du in meinem Herzen, in meinem Heim, in meiner Familie und in meiner Kirche heilen willst.

Vorsatz:   Ich werde um Vergebung bitten.

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