Tägliche Meditationen
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Samstag,
19. Mai 2007

Der heilige Name

Samstag der sechsten Woche in der Osterzeit

P. Roderick Ermatinger LC

Joh 16,23b-28
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist. Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche, sondern euch offen den Vater verkünden werde. An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.

Einführendes Gebet:   Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand und mein Herz durch die Tugend des Glaubens. Ich möchte mein Leben im wahren Licht des Glaubens sehen, der aus der Freundschaft mit meinem Herrn und Retter Jesus Christus kommt. Heiliger Geist, schenke mir die Tugend der Hoffnung. Lass niemals zu, dass ich verzweifelt und entmutigt werde. Unser Herr hat die Sünde und den Tod besiegt und mir die Tore des Himmels geöffnet. Entflamme mein Herz mit inniger Liebe zu meinem Herrn und zu meinem Nächsten. Setze es in Brand und entflamme durch mich die Herzen vieler für die Wahrheit, die den Menschen dazu befähigt, den Willen des Vaters zu erfüllen.

Bitte:  Jesus, möge dein heiliger Name immer auf meinen Lippen sein.

1. Die Macht des Namens Jesu. Versuchen wir, die Herzenswünsche Jesu tiefer zu verstehen. In diesem Abschnitt öffnet Christus uns sein Herz. Er fleht uns fast an, die Macht seines Namens zu erkennen. Manche sagen, dass alle im Himmel und in der Hölle ihre Kniee beugen, immer wenn der Name unseres Herrn ausgesprochen wird. Stellen wir uns vor, wie schön und bewegend es sich anhören musste, wenn Maria den Namen „Jesus” aussprach. Wir können uns nur schwer vorstellen, dass Jesus auch nur einen Augenblick zögerte, als seine Mutter seinen Namen aussprach. Jetzt sagt er uns mit noch größerer Kraft und Klarheit, dass der Vater uns erhört, wenn er den Namen seines Sohnes hört: Der Name unseres Herrn ist das mächtigste Wort.

2. Der Schlüssel zu unseren Gebeten. Jesus gibt uns den Schlüssel zum Gebet: Bittet in seinem Namen und der Vater wird uns das geben, worum wir bitten. Wir können nur darüber staunen, warum der Vater uns das geben will, worum wir ihn im Namen seines Sohnes bitten. Auf der einen Seite ist es vielleicht deshalb, weil wir nicht wagen würden, den Vater um etwas Unwürdiges im Namen Jesu zu bitten. Der Vater weiß auch um den Preis, den unser Herr bezahlte, um uns die Vergebung zu erlangen. Er weiß, dass die Liebe unseres Herrn zu ihm und zu uns bedingungslos ist. Wenn jemand im Namen unseres Herrn betet, dann hört sich das für den Vater vielleicht so an, als ob jemand, der gerade am Ertrinken ist, um Hilfe schreit. Wie könnte er hier nicht seine Hand ausstrecken und die verzweifelte Seele retten?

3. Wir tragen den Namen „Christ”. Wir werden „Christen” genannt, weil wir Jesus Christus nachfolgen. Wir wissen aber auch, dass uns der Name allein nicht heilig macht. Allein das, wozu wir uns in der Macht der Gnade, die der Herr für uns auf Kalvaria erworben hat, entscheiden zu sagen und zu tun, ist es, was uns heilig macht. Christus sagte beim letzten Abendmahl, dass die Menschen uns als seine Jünger an der Liebe, die wir füreinander haben, erkennen werden. Um dem heiligen Namen, den wir tragen, Ehre zu erweisen, müssen wir einander lieben, trotz unserer und der anderen Fehler. Wenn wir das tun, dann „sind” wir echte Christen, dem Namen nach und den Taten nach.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du rufst mich bei meinem Namen. Möge ich in meinem Leben Zeugnis von deinem heiligsten Namen geben. Du gabst mir das Leben, jetzt will ich es dir zurückgeben. Du hast dein Leben für mich hingegeben, möge ich dir jetzt mein Leben hingeben. Dann, wenn ich diese Welt verlasse, mögest du mich bei meinem Namen rufen: „Christ”.

Vorsatz:   Heute will ich mit jemandem über Jesus Christus reden.

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