Tägliche Meditationen
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Samstag,
16. Dezember 2023

Der rote Faden

16. Dezember 2023

Samstag der zweiten Woche im Advent

Dorit Wilke-Lopez

Mt 17,9a.10-13
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet: Jesus, danke, dass du uns heute ein Stück des großen Planes erklärst, den der Vater von Anfang an für uns hat, um uns zu retten.

Bitte: Lass mich begreifen, dass auch ich ein Teil deines Planes bin.

1. Roter Faden: Gegenwind. Elija wirkte von ca. 874-852 v.Chr. in Israel und ist einer der ältesten Propheten der Bibel. Er lebte in der Wildnis, predigte gegen die Sünden des Volkes Israel und wurde dafür verfolgt. Johannes ging Christus unmittelbar voraus, auch er predigte in der Wildnis der Wüste gegen die Sünden des Volkes und wurde letztlich dafür umgebracht. So kündigen beide Jesus an, der ebenfalls zur Bekehrung aufruft und die Wahrheit verkündet und dafür leiden und sterben muss. Und gerade durch dieses Leid sind wir erlöst. Die Verbundenheit mit dem Lebendigen Gott löst in dieser Welt Aggression gegen Juden und Christen aus, die immer wieder verfolgt werden. Ein Grund zur Dankbarkeit denen gegenüber, die für den Leib Christi, die Kirche, mit ihrem Leid ergänzen, was an den Leiden Christi noch fehlt. Und ein Grund, den Heiligen Geist um mehr Mut zu bitten, wenn wegen meines eigenen Glaubens der Gegenwind kommt.

2. Roter Faden: in Gottes Hand.  Der Prophet Maleachi kündigt im letzten Buch des Alten Testaments die Wiederkunft Elijas an: "Siehe, ich will euch senden den Propheten Elija, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. Über Johannes den Täufer hatte der Engel zu Zacharias gesagt: "Er wird vor ihm (dem Messias) hergehen im Geist und in der Kraft Elijas." Die Jünger steigen in diesem Abschnitt des Evangeliums gerade mit Jesus vom Berg herab, wo sie soeben Zeugen seiner Verklärung geworden sind, bei der Elija und Mose mit anwesend waren, und versuchen das Ganze im Licht der alten Prophezeiungen zu verstehen. Jesus unterstreicht und deutet die Wahrheit der prophetischen Voraussagen in den Heiligen Schriften. So wird hier der rote Faden im Heilsplan Gottes deutlich. Alles ist von Gott minutiös vorausgeplant und nichts passiert versehentlich. Die Prophezeiungen der Väter treffen ein. Gott ist Herr über die Zeit und hält die Fäden in seinen liebevollen Händen. Danke, Vater, dass du der Herr über die Zeit und die Geschichte bist!

3. Das Ende des roten Fadens. Heute ist der letzte Tag des Advents, an dem wir den Blick auf die endgültige Wiederkunft Jesu Christi in seiner zukünftigen Herrlichkeit gerichtet halten. Ab morgen konzentrieren wir uns auf die erste Ankunft Jesu in die menschliche Welt in der Niedrigkeit eines Menschenbabys. So dürfen wir uns heute noch einmal daran erinnern, dass die Geschichte ein großes Ziel hat: die Wiederkunft unseres Herrn Jesus in Herrlichkeit, die genauso sicher eintreten wird wie die erste Ankunft Jesu, die schon Jahrhunderte zuvor prophezeit worden war. Mit welcher Haltung sehe ich diesem Moment entgegen?

Gespräch mit Christus: Vater, ich bin fasziniert von deinem Handeln in der Geschichte. Ich möchte auch in meiner Gegenwart mehr Offenheit für dein Handeln entwickeln. Du handelst jeden Tag in jedem Sakrament: Du erneuerst deine Erlösung in jeder heiligen Messe, du vergibst in jeder Beichte wieder neu die Sünden deiner geliebten Menschen, in jeder Taufe nimmst du ein Menschenkind in deine Familie auf. Du sprichst mit uns, mit mir, in der Heiligen Schrift, durch die Lehren der Kirche, ich erlebe dich in meinem Gewissen, in der Natur, in den anderen Menschen. Intensiviere dieses Erleben. Komm, Heiliger Geist, erfülle mich mehr und immer mehr!

Vorsatz: Am heutigen Tag das Handeln Gottes zu erkennen versuchen.

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