Tägliche Meditationen
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Sonntag,
27. November 2016

Haltet euch bereit!

Erster Adventssonntag

Michaela Weimann

Mt 24,37-44
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, deine Ankunft nähert sich. Ich möchte dich heute weiter an mich herantreten lassen und dir bewusst mehr Platz in meinem Herzen einräumen. Komm, Herr Jesus, komm!

Bitte: Herr, hilf mir, mich bereit zu halten; auf dich und dein Handeln in mir ganz behutsam zu achten und wachsam zu sein, ein waches Herz zu haben.

1. Advent (lat. adventus domini – Ankunft des Herrn). Mit dem heutigen Tag beginnt der diesjährige Advent, die Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Menschensohnes. Die jährliche Dekoration im Haus (Adventskranz, Adventskalender, Lichterketten, Lebkuchen, Spritzgebäck, usw.) spiegelt äußerlich wieder, dass wir uns vorbereiten… Weihnachten nähert sich. Die Äußerlichkeiten helfen uns auf dem Weg zur Ankunft Christi. Doch wichtiger als all dieser auffallende Glanz und Trubel, ist die Vorbereitung meines Herzens, meine innerliche Vorbereitung. Gott will Mensch werden. Er will Mensch in mir werden. Wie steht es um die wesentliche Vorbereitung auf das Fest der Geburt unseres Herrn in mir? Wie kann mein inneres Haus, mein Herz und meine Seele mit wichtigen Elementen (wie Besinnlichkeit, Stille, selbstlose Darbringung, Hingabe an meinen Nächsten, …) "dekoriert" werden? Wie bereite ich mich in Innerlichkeit auf diese sich nähernde Begegnung mit dem kleinen Kind im Stall vor? Wie möchtest du, Christus, dass ich mich auf dein Kommen vorbereite?

2. Seid also wachsam! Du lädst mich im Evangelium ein, wachsam zu sein. Wachsamkeit kann bedeuten: vorsichtig und gespannt zu sein. Du verlangst meine Aufmerksamkeit, du möchtest meine Konzentration. Ich möchte diese Zeit des Gebets nun nutzen und ganz still werden. Was nehme ich wahr? Äußerlich? Was nehme ich in meinem Inneren wahr? Was bewegt mich? Welche Unruhe, welcher Gedanke und welchen Wunsch trage ich im Herzen, die du in mich hineingelegt hast? Ich möchte aufmerksam sein auf die inneren Regungen in mir. Alles, was mir hilft, in der Nähe und Tiefe zu dir zu wachsen, möchte ich integrieren. Das, was mir schaden könnte, möchte ich ganz bewusst zurückweisen. Behutsam und aufmerksam möchte ich auf deine zarte Stimme in mir hören. Vielleicht brauche ich ein paar Tage um wirklich ruhig zu werden und dir in dieser bewussten Stille, die man manchmal schwer ertragen kann, zu begegnen. Ich möchte diesen Advent mit diesem innigen Verlangen leben.

3. Haltet auch ihr euch bereit! Ich glaube, es ist begreiflich, dass ich heute innerlich noch nicht wirklich vorbereitet bin. Es tut mir gut zu wissen, dass ich diese Adventswochen habe, um mich ganz auf die Geburt meines Erlösers einzustimmen. Mit jeder Kerze, die wir am Adventskranz entzünden, kommt langsam mehr und mehr Licht in die Dunkelheit dieser Welt. Dein Licht möchte auch mich immer mehr erfassen. Ich möchte mich von dir leiten lassen, dich scheinen lassen, so kann ich dieses Stoßgebet machen: "O Heiland, lass mich deine Hülle sein. Sei du das Wesen, ich der Schein." Mit dieser Haltung möchte ich mich für deine Ankunft bereithalten.

Gespräch mit Christus: Komm, Herr Jesus, komm! Dringe ein in die Tiefe meines Herzens und meiner Seele. Lehre mich, auf deine Stimme zu hören und dir zu folgen. Du bist der Heiland, auf den wir warten. Du bringst Heil in diese Welt und in mein Leben. Dir vertraue ich mich in dieser Adventszeit an. Komm, Herr Jesus, komm weiter in mein Herz!

Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir heute eine Zeit nehmen, in der ich bewusst still und hörend werde. Ich möchte mir, auf Christus schauend, einen ganz konkreten Vorsatz für diese Adventszeit nehmen. Vielleicht kann ich einfach auf diese Frage antworten: "Wie möchtest du, Herr, dass ich diesen Advent lebe?"

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