Tägliche Meditationen
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Samstag,
26. November 2016

Wachsamkeit

Samstag der Vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Konrad und Gebhard, Bischöfe
Hl. Ida OSB, Äbtissin

P. Nikolaus Klemeyer LC

Lk 21,34-36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich und daran, dass du uns dazu bestimmt hast, für immer bei dir zu sein. Ich hoffe, dass du dich meiner erbarmst und mich in dein Reich aufnimmst. Ich liebe dich, wenn auch unvollkommen. Du kennst mein Herz und weißt, wie sehr es dich sucht.

Bitte: Christus, hilf mir, in meinem Leben aufs Wesentliche zu schauen: auf dich allein!

1. Rausch und Trunkenheit. Rausch und Trunkenheit sind wie eine Art Betäubungsmittel. Wir suchen Freude und Glück und das zu recht. Nur sind wir versucht, mit der Trunkenheit eine Abkürzung auf dem oft mühsamen Weg zum Licht zu schaffen. Dabei verlieren wir uns aber selbst. Auch im geistlichen Leben gibt es Betäubungsmittel: wenn wir die Mühe des geistlichen Wachstums nicht auf uns nehmen wollen, und einfache Wege suchen. Wege, die oft mehr uns selber, unser geistliches und persönliches Wohlbefinden, unseren "inneren Frieden" und eine "Wellness für die Seele" ins Zentrum stellen, und nicht die Gleichgestaltung mit Christus.

2. Sorgen des Alltags. Die Sorgen des Alltags – oder die Dornen, die die Saat ersticken – sind auch eine Art Rausch. Schuld ist der Blick, der nur auf diese Erde gerichtet ist. Der große Horizont der Ewigkeit wird aus dem Auge verloren. Wir leben fürs Jetzt und so immer mehr für uns selber und nicht mehr für Gott und unsere Mitmenschen.

3. Wacht und betet. Zweimal ruft uns Christus auf, zu wachen und zu beten: an dieser Evangeliumsstelle und in Getsemani. Beide Male geht es um den Ernst der Christusnachfolge. Hier um die letzte Zeit unserer Existenz, in Getsemani um die letzten Stunden Christi. Beide Male fordert er uns auf, ihm durch Wachsamkeit und Gebet treu zu bleiben, ihn zu begleiten und ihn nicht aus den Augen zu verlieren.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte deinem Aufruf zu Wachsamkeit und Gebet folgen. Ich möchte wachen, nicht in Versuchung geraten, mich nicht in Trunkenheit und Rausch oder in den Sorgen des Alltags verlieren und dich vergessen. Ich möchte beten, um mich ganz auf dich auszurichten und immer in deiner Gegenwart zu leben.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir vor, heute entweder einen kurzen Besuch in einer Kirche zu machen, oder mich innerlich durch eine geistige Kommunion mit Christus zu verbinden (und dabei Sorgen und Ablenkungen beiseite zu lassen).

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