Tägliche Meditationen
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Freitag,
25. November 2016

Frucht bringen

Freitag der Vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Katharina von Alexandrien, Märtyrerin
Hl. Niels Stensen, Bischof
Hl. Egbert OSB, Abt

P. Nikolaus Klemeyer LC

Lk 21,29-33
In jener Zeit gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Einführendes Gebet: Herr, stärke in diesen Tagen, da wir in der Liturgie das Ende der Welt betrachten, meinen Glauben an deine Allmacht, mein Vertrauen in deine Barmherzigkeit und meine Liebe zu dir. Sie lasse in mir die Sehnsucht nach der endgültigen Erlösung wachsen.

Bitte: Jesus Christus, ich bitte dich um eine tiefe Sehnsucht nach der endgültigen Vereinigung mit dir.

1. Der Feigenbaum und seine Wurzeln. Das Bild des Feigenbaums lässt uns verstehen, was Christus von uns erwartet: Fruchtbarkeit. Wie es schon in Psalm 1 heißt, geht es darum, in der Nähe des einzigen Baches zu leben, der uns gutes und frisches Wasser bietet. Unsere Wurzeln müssen tief in die Erde reichen und weit ausgedehnt sein, damit wir sicherer stehen und in Trockenzeiten nicht verdorren. Auch wenn es Mühe bereitet, müssen wir im Leben lernen, tief zu graben: den Glauben zu verinnerlichen und nicht oberflächlich zu leben. Und wir müssen lernen, uns zu "dehnen": ein großes Herz zu bilden, das seinen Durst am wahren Quell des Lebens, bei Christus, stillt.

2. Die Triebe des Feigenbaums. Einerseits braucht das christliche Leben Wurzeln, andererseits soll es Frucht bringen. Beides gehört dazu. Ohne Wurzeln gibt es kein Wachstum, ohne Wachstum jedoch entsprechen wir dem Plan Gottes nicht, der möchte, dass sein Reich schon auf Erden dank unserer Mithilfe gedeiht.

3. Frucht bringen ist ein Zeichen. Die Kirche und die Menschen reifen. Not und Drangsal sind nicht sinnlos, sondern sind wie Sonne, Wind und Wetter, die die Frucht reifen lassen. Die Menschheit entwickelt sich und schreitet voran. Paulus würde sagen, dass wir am Leiden Christi das ergänzen, was an diesem noch fehlt (Kol 1,24). Somit hat unser ganzes Leben eine Ausrichtung und strebt dem Ziel entgegen. Wir haben Teil an dieser Geburt des endgültigen und ewigen Lebens. Dann ist die Frucht reif, was auch ein Zeichen ist für die Wiederkunft Christi.

Gespräch mit Christus: Herr, unser Leben als Christen ist nicht ziellos. Alles, was wir tun und leiden, alle Liebe und Mühe, die wir in unsere Arbeit und besonders in unsere Beziehungen zu den Menschen investieren, sind wie lebendige Bausteine eines Tempels, der für das Kommen seines Herrn geschmückt wird. Hilf uns, innerlich bewusst zu wachsen und zu reifen, um unsere Seele auf dein Kommen vorzubereiten.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, den Tempel der Liebe weiterzubauen. Das heißt, durch Gebet, Opfer oder Tat die Nächstenliebe walten zu lassen.

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