Tägliche Meditationen
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Samstag,
31. Mai 2008

Jesus finden

Samstag der achten Woche im Jahreskreis
Unbeflecktes Herz Mariä

P. Eamonn Shelly LC

Lk 2,41-51
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich bitte dich, mir immer zu helfen, dass ich dich in meinem täglichen Leben suche. Ich möchte dich mein ganzes Leben lang suchen, weil du ein Freund und zugleich ein Geheimnis bist. Ich will nie aufhören, dich kennen und lieben zu lernen.

Bitte:  Herr, lass mich dich intensiver kennen und lieben lernen.

1. Der Tempel. Jesus wollte bei seinem Vater sein. Es war ganz selbstverständlich, dass er ihn im Hause seines Vaters, im Tempel, suchen sollte, als er alt genug war. Christus kam in die Welt, um zu offenbaren, dass er selbst der wahre Tempel ist: „Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten” (Joh 2,19). Von jetzt an werden die, die den Vater suchen, ihn nur in Jesus finden. Wo Jesus ist, dort ist der Vater: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen…. Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist?” (Joh 14,9-10).

2. Die heilige Eucharistie. Manchmal hört man Leute sagen, dass Gott uns verlassen habe: er habe uns hier auf Erden uns selbst überlassen. Ja, im Himmel würde er auf uns warten, aber in der Zwischenzeit müssen wir uns selbst durchschlagen. Dann frage ich sie: „Kann Gott uns je näher kommen, als in der heiligen Eucharistie, wo er wirklich in uns ist?” Gott wünschte so sehr, in unseren Versuchungen bei uns zu sein, dass er Mensch wurde, um an unserer Seite zu sein und um uns zu zeigen, wie man die Welt und all ihre Mühsale besiegt. Sogar heute finden wir Jesus in der heiligen Eucharistie. Er ist wirklich gegenwärtig: sein Körper, seine Seele und seine Gottheit. Jesus lässt uns nie allein; er ist in der heiligen Eucharistie immer für uns da. Wenn wir Gott in unserem Leben nicht finden können, dann nicht, weil er uns verlassen hat, sondern vielleicht weil wir ihn verlassen haben. Er ist bei uns. Er gibt uns Kraft, selbst wie seine Nachfolger in der Heiligkeit zu wachsen. Wir müssen den Wert der heiligen Eucharistie höher einschätzen.

3. Gebet. Wir finden Jesus auf eine besondere Weise in unserem täglichen Gebet. Gebet ist nicht eine Option für uns, sondern ein Muss für unsere Seele. So wie Wasser notwendig ist, um eine Pflanze am Leben zu erhalten, so ist auch das Gebet notwendig, um unsere Seele lebendig und aufgeschlossen zu halten. Wir sollten jeden Tag im Gebet unser Herz auf Gott ausrichten. Wenn wir in unserem Leben Schwierigkeiten gegenüberstehen, müssen wir zu Gott beten, sie eher als Chance zu begreifen anstatt als Hindernis für unser Glück. Das Gebet hilft uns, diese Prüfungen positiv zu sehen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir, dich in allem zu suchen, was ich tue. Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nur in dir kann ich wahrhaft Frieden für meine Seele finden.

Vorsatz:   Ich werde ein „Gegrüßet seist du Maria” für Berufungen beten.

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