Tägliche Meditationen
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Sonntag,
1. Mai 2011

Die Grenze des Bösen

Zweiter Sonntag in der Osterzeit
Barmherzigkeitssonntag

Michael Goodyear

Joh 20,19-31
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, ich komme zu dir, weil ich an deine Liebe zu mir und an deine Gnade glaube. Ich weiß, dass ich durch diese Meditation deine Liebe erfahren und auf deine Gnade zählen kann, so dass ich meine Aufgabe in deinem Erlösungsplan erfüllen kann. Du weißt, dass ich schwach und manchmal versucht bin, den Mut zu verlieren. Aber ich bin mir bewusst, dass ich mit deiner großzügigen Gnade rechnen kann, die meinen Mut und meine Liebe stärkt. Ich will mich bemühen, diese Zeit mit dir gut zu verbringen.

Bitte: Jesus Christus, lass mich dein Herz verstehen.

1.  Sein Herz berühren. In dieser Stelle des Evangeliums lässt Christus die Finger und die Hand des Thomas ganz nah an sich herankommen. Er lädt diesen Apostel, der mit dem Zweifel kämpft, ein, die Hand in seine Seite zu legen und so mit seinem heiligen Herzen, das voller Gnade ist, in Kontakt zu treten. Dadurch konnte er nicht weiter an seiner Auferstehung zweifeln. Außerdem sollten dadurch er und die anderen Apostel überhaupt keinen Zweifel daran haben, dass sie in der Vergebung der Sünden das Erbarmen des Herrn weiterschenken sollen. Deshalb wollen wir mit Thomas dem Herzen Christi ganz nahe kommen, um durch seine offene Seite das Herz zu erkennen, das alle Seelen so sehr liebt.

2. Ihm erlauben, mein Herz zu berühren. Wir wollen nicht nur Christi Herz berühren, sondern wir wollen den Herrn auch bitten, dass er unser Herz berührt. Gerade so wie die Aussätzigen, die ihren Aussatz Christus zeigten, damit er sie berührte und heilte, so zeigen wir ihm unsere entstellten Seelen und bitten ihn, sie zu berühren und zu heilen. Die heilige Faustina Kowalska, eine Botschafterin der göttlichen Barmherzigkeit, würde sagen, dass wir nur die Tür zu unserem Herzen einen Spalt weit offen zu lassen brauchen; Gott wird dann den Rest tun. Wir wollen seinem „heiligen Finger” das hinhalten, was von seiner Gnade in uns berührt werden muss, besonders durch das Sakrament der Versöhnung.

3. Es dürstet ihn nach allen Herzen. Die am meisten dürstende Liebe, Christi Liebe, stößt so oft auf große Undankbarkeit und Beleidigungen der Menschen. Jesus erwähnte das, als er der heiligen Margareta Maria Alacoque die Schmerzen seines Herzens beschrieb. Er erklärte ihr, dass sein bitterster Schmerz durch die Undankbarkeit der Menschen verursacht wurde. Wir wollen uns durch unser Gebet, unser Opfer und unsere apostolischen Anstrengungen bemühen, sein dürstendes Herz mit den Seelen der Menschen in Kontakt zu bringen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir für das Beispiel der Liebe und Gnade, die du uns durch deine Erscheinung bei den Jüngern und deine Güte gegenüber dem heiligen Thomas schenkst. Möge mein Herz immer voll Dankbarkeit sein und deiner Liebe und Barmherzigkeit nahe bleiben.

Vorsatz:  Ich will beten, dass jemand, den ich kenne, die Gnade Gottes im Sakrament der Versöhnung erfahren möge. Wenn möglich, will ich jemandem direkt helfen, dass das geschieht.

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