Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
23. Mai 2013

Der Preis des Himmelreichs

Donnerstag der sechsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wigbert, Abt

P. Edward Hopkins LC

Mk 9,41-50
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen. Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!

Einführendes Gebet:  Jesus, unser Herr, ich glaube an deine Gegenwart in meinem Leben. Ich glaube, dass du meine Mitmenschen zu deinen Kindern zählst und dass du dir sehnlichst wünschst, sie für alle Ewigkeit mit Liebe zu besitzen. Ich vertraue darauf, dass du mir helfen wirst, andere als deine Brüder und Schwestern zu behandeln. Ich liebe dich jetzt durch mein Gebet. Möge dieses Gebet meine Sehnsucht vergrößern dich mit meinem Leben zu ehren und dir zu dienen.

Bitte: Jesus, hilf mir anderen aus Liebe ein gutes Beispiel zu geben.

1.  Du bist unbezahlbar. Jesus lässt daran keinen Zweifel: Wir sind wertvoll. Wir tragen alle eine gottgegebene Würde in uns. Und diese Würde wird dadurch identifiziert und zur Geltung gebracht, dass wir seinen Namen tragen. Jedes menschliche Wesen hat eine ihm innewohnende Würde, weil jedes menschliche Wesen nach Gottes Bild geschaffen ist. Aber dieses Bild Gottes ist in Christus auf einzigartige Weise Fleisch geworden, Gott wurde Mensch. So trägt ein getaufter Christ ‐ ein Christus-Träger ‐ ein konkretes Bild Gottes in sich: Christus, in dem wir zu Kindern Gottes gemacht wurden.

2. Jeder noch so Kleine ist unbezahlbar. Sein Bild zu tragen ist auch eine Verantwortung. Wir müssen dieser Würde gerecht werden und anderen ein Leben vorleben, das dem Bild entspricht, das wir in uns tragen. Andere mögen aufgrund ihres Alters „klein” sein, oder aufgrund der Neuheit oder Unreife ihres Lebens als Christ, oder sogar aufgrund ihrer Schwachheit und inneren Kämpfe. Wir legen ihnen einen Stolperstein in den Weg, wir schockieren sie, wenn unser Verhalten sie dazu bringt zu zweifeln oder entmutigt zu werden die Ideale des Glaubens zu leben. Ein „Mühlstein” deutet darauf hin, dass alles besser für uns wäre als dies. Wie schädlich sind dann meine schlechten Beispiele, die ich den „Kleinen” gebe! Schädlich für sie und schädlich für mich! Was kann ich tun, um solch einen Skandal zu verhindern? Andererseits, was für eine große Belohnung erwartet die, die das Gegenteil tun und diesen Kleinen ein gutes Beispiel geben!

3. Besser, irgendetwas Anderes zu verlieren. In der heutigen Welt wird der Wert einer Sache im Vergleich mit anderen Artikeln der gleichen Art gemessen: Waren, Nahrung, Kleidung, sogar Musik und Filme werden gegeneinander gemessen. Aber es gibt einige Dinge, die einen absoluten Wert haben: der Wert einer Seele. Damit lässt sich nichts vergleichen! Jesus deutet diese Unvergleichlichkeit mit der „harten Rede” über die Verstümmelung des Leibes an. Deine Seele ist so wertvoll, dass du bereit sein musst, deinen Körper oder irgendein Körperteil zu verleugnen, zu unterdrücken, stillzulegen oder sogar zu opfern, um nicht zu riskieren deine Seele zu verlieren. Schätze ich meine unsterbliche Seele, meine Berufung zum ewigen Leben? Wenn ja, zeige ich das durch die Selbstverleugnung, die ich an den Tag lege, um unter Kontrolle zu bringen, was mich (oder eventuell andere durch mich) stolpern lässt? Wie oft ziehe ich meine „Dinge” den geliebten Seelen vor, die sich auf mein Beispiel für Christus verlassen? Wie radikal ist mein Glaube?

Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, öffne meine Augen, damit ich ein bisschen besser verstehe, wie wertvoll ich für dich bin, wie unbezahlbar mein ewiges Leben ist. Mache mich sensibel dafür, jede Person in meinem Leben wertzuschätzen. Ich weiß, dass du willst, dass ich helfe sie dir näher zu bringen. Erlaube nie, dass ich für irgendjemanden ein Stolperstein werde. Wenn ich es schon war, dann mögen meine Liebe und meine Bemühungen im Glauben von dir nun dazu genutzt werden wiederherzustellen, was verloren war.

Vorsatz:  Ich werde meine schlechten Beispiele aus der Vergangenheit (Wutausbruch, unflätige Sprache, Tratsch oder Lästerei, Unehrlichkeit usw.) dadurch wiedergutmachen, dass ich eine gute Zeit mit den mir Anvertrauten verbringe. So versuche ich, ihre Zuversicht und das Christus ebenbürtige Verhalten, das sie von mir erwarten, wiederherzustellen.

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