Tägliche Meditationen
X

Samstag,
1. April 2017

Jesus ist Wort und Antwort zugleich

Samstag der vierten Woche in der Fastenzeit
Hl. Irene und Agape, Märtyrerinnen
Hl. Hugo von Grenoble, Bischof

P. Thomas Fox LC

Joh 7,40-53
In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie die Worte Jesu hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. Dann gingen alle nach Hause.

Einführendes Gebet: Schweigen des Herzens Jesu – sprich zu meinem Herzen.Wille des Herzens Jesu – regiere mein Herz.Geduld des Herzens Jesu – trage mein Herz.Eifer des Herzens Jesu – entbrenne in meinem Herzen.

Bitte: Lass mich deine Stimme hören, dein Wort in mir vernehmen.

1. Jesu Wortgewalt. Wenn Jesus sprach, war er fähig, alle Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, ob Freund oder Feind. Alle spürten, dass von ihm eine besondere Macht ausging. So erklärt es sich, dass einige aus dem Volk meinten, er sei wahrhaftig der Prophet oder sagten: "Er ist der Messias." Sogar die Gerichtsdiener standen völlig entwaffnet da und vergaßen, dass sie gekommen waren, um ihn festzunehmen. Unverrichteter Dinge kehrten sie zu den Hohenpriestern und Pharisäern zurück und konnten zu ihrer Entschuldigung nur den Satz hervorbringen: "Noch nie hat ein Mensch so gesprochen." Wer Jesus zuhörte, war unwillkürlich vor die Entscheidung des Glaubens gestellt, denn man spürte: Hier ist Gott gegenwärtig!

2. Der Glaube kommt vom Hören. "Fides ex auditu" – der Glaube kommt vom Hören, so beschreibt der heilige Paulus (Röm 10,17 - Vulgata), wie in uns der Glaube entsteht. Doch bedenken wir, dass das Hören des Wortes uns "nur" bis zur Schwelle des Glaubens bringt, denn der Glaube ist in jedem Fall frei. In ihm überantwortet der Mensch sich selbst Gott. Und dieser Schritt der gläubigen Hingabe an Gott kann nicht erzwungen werden. Gott selbst möchte ihn auch nicht erzwingen. Er wirbt nur um unsere Antwort. Ständig. Mit seinem Wort. Und wer ein offenes Herz hat, reagiert. Je länger er sich dem Wort Gottes willig aussetzt, desto mehr Widerstände demontiert es in seinem Herzen, reinigt es und macht es gottgefällig. So provoziert Jesu Wort in mir die rechte Ant-Wort.M

3. Die Ohnmacht der Gegner. In diesem Evangelium steht Jesus wie ein Fels inmitten brausender Wogen. Seien es die Wogen der Meinungen, die über ihn kursieren, seien es die Argumente, die beide Seiten austeilen. Mitten in diesem Abtausch der Argumente pro und contra erscheint sein Wort, seine Person und seine Seele wie ein tiefes Meer, das an der Oberfläche nicht einmal gekräuselt wird, weil es unerforschliche Abgründe der Stille und Gewissheit in sich schließt. Die Hohenpriester und Pharisäer spüren instinktiv, wie ihnen hier das Ruder aus der Hand genommen wird und reagieren auf so viel Souveränität fast mit Verzweiflung. Einer, Nikodemus, in dem die rechte Antwort heranwächst, bemüht sich um die Wahrung der Rechtsform und um eine faire Vorgehensweise. Doch sie werden sich nicht einig und ziehen ohne Beschluss von dannen, ein jeder in sein Haus.

Gespräch mit Christus: Jesus, jeden Tag spielt sich das Drama der Erlösung ab. Mach unsere Herzen weich, damit wir alle auf dich hören, dir die rechte Antwort geben und keiner verloren geht.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute eines meiner Lieblingsworte, die Jesus gesprochen hat, häufig wiederholen und versuchen, Antwort zu geben.

Archiv

Tägliche Meditationen