Tägliche Meditationen
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Freitag,
31. März 2017

Anonym reisen

Freitag der vierten Woche in der Fastenzeit
Hl. Kornelia, Märtyrerin
Hl. Benjamin, Märtyrer< br/>Hl. Lambert Conradi OFM
Hl. Klemens Fuhl OSA, Ordensgeneral

P. Thomas Fox LC

Joh 7,1-2.10.25-30
In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Einführendes Gebet: Reich des Herzens Jesu – errichte dich in meinem Herzen.Demut des Herzens Jesu – forme mein Herz.Freude des Herzens Jesu – weite mein Herz.Liebe des Herzens Jesu – entzünde mein Herz.

Bitte: Herr, du hattest keinen leichten Weg. Nimm von mir mein Anspruchsdenken!

1. Schicksalsgemeinschaft mit Jesus. Die Schicksalsgemeinschaft zwischen Jesus und seinen Jüngern ist tief. Oft fragen wir uns: Warum passiert das gerade mir (ein Rüffel, eine dumme Bemerkung, eine Benachteiligung)? Und da wir nicht Opfer einer Christenverfolgung sind, erinnern wir uns nicht an bestimmte Worte Jesu, wie z.B.: "Ich schicke euch wie Schafe unter die Wölfe" (Lk 10,3) und: "Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen" (Joh 15,18). Das heutige Evangelium zeigt, dass Jesus zuerst durchmachen musste, was viele seiner treuesten Jünger im Laufe der Jahrhunderte erlebt haben. Er hat zuerst in ganzer Schärfe gespürt, was es heißt, in dieser Welt "Christ" zu sein. Und wie wir sehen, musste er manchmal – nur, um zu überleben, – sich ruhig verhalten, das Gute im Verborgenen tun. Heimlich. Und wir dürfen uns fragen: Geht es unseren Mitchristen in Syrien und anderen Teilen der Welt nicht ähnlich?

2. Die Wahrheit, umbrandet von Halbwahrheiten. Im Umkreis und Einflussbereich derer, die ihn zum Volksfeind erklärt hatten, verhielt sich Jesus klug. Er vermied es, Aufsehen zu erregen. Ihm lag nur daran, dass dem Wort Gottes keine Fessel auferlegt wird. Und so predigte er unerschrocken. Sein Auftreten konnte jedoch nicht unbemerkt bleiben. Und so entbrannte ein Streit, ohne dass er es beabsichtigt hätte, und es kursierten verschiedene Versionen über seine Abstammung. Wer verstand in diesem Wirrwarr, dass er tatsächlich der in Betlehem geborene Messias war (vgl. Joh 7,42 und Mt 2,5), und wer konnte zu jener Zeit erfassen, dass er nach seiner Auferstehung und vor seiner Wiederkunft in Herrlichkeit - dem damaligen allgemeinen Glauben tatsächlich entsprechend - an einem unbekannten Ort verborgen bleiben würde (im Himmel)? Es war nur eine Halbwahrheit, dass er aus Galiläa stammte, nur eine Halbwahrheit, dass er menschlichen Ursprungs war und dass man seine Herkunft kannte. In der Beziehung zu Jesus kommt es darauf an, dass man offen für die ganze Wahrheit ist.

3. Und das Licht leuchtet in der Finsternis. Schon damals wollte man Jesus festnehmen, seine Lehre unterbinden, auf keinen Fall zulassen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Die Finsternis wollte sich des Lichtes bemächtigen, es in ihre Gewalt bringen. Es gelang aber nicht: "Keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen." Und wir können uns fragen: Entgeht uns die Tatsache, dass für viele Christen in der Welt die Stunde gekommen ist? Beten wir dafür, dass das Licht - hier wie dort - über die Finsternis siegt?

Gespräch mit Christus: Herr, du hast gesagt: "Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt werdet." Ich möchte heute für die verfolgten Christen in der Welt beten. Stärke unsere Brüder und Schwestern in diesen Ländern. Gib ihnen Geduld und Liebe, damit sie in ihrer Bedrängnis auf dich vertrauen und sich als deine Zeugen bewähren. Nimm von mir mein Anspruchsdenken und den Ärger, wenn ich ein bisschen Gegenwind spüre.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mich heute bemühen, nichts als "selbstverständlich" anzusehen (z.B.: eine gelungene Arbeit; Leistungen, die ich in Anspruch nehme; ein Lächeln; ein Gespräch).

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