Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
30. März 2017

Die Liebe zu Gott

Donnerstag der vierten Woche in der Fastenzeit

P. Thomas Fox LC

Joh 5,31-47
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben mmen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?

Einführendes Gebet: Herr, niemand von uns ist in seinem eigenen Namen zur Welt gekommen. Auch mich hast du nicht gefragt. Selbst meine Eltern wussten nicht, was ich denn wohl für ein Kind würde. Aber im Glauben weiß ich wohl, dass ich von dir ausgegangen bin, von deiner Liebe. Hilf mir und steh mir bei, damit ich dich im Glauben immer finde, bei dir geborgen bin und auch dieses Gebet dir gefällt.

Bitte: Schenk mir eine ehrliche Liebe zu dir! Lass mich deine Liebe erkennen und in ihr geborgen sein!

1. Die Quelle der Liebe zu Gott: die Taufe. Jesus sagt in diesem Evangelium den Pharisäern etwas sehr Auffälliges: "Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt." Und jeder von uns kann sich fragen: Was bewegt eigentlich mich? Was sind meine tiefsten Motivationen? Ist da eine Quelle der Liebe zu Gott in mir? Und ich sage: Ja! – Du bist getauft!! Das Leben Gottes pulsiert in dir!Die Pharisäer hatten sich allerdings schon gegenüber der Taufe des Johannes verschlossen. Sie wollten sich nicht festlegen, ob sie vom Himmel oder vom Menschen stammte (z.B. Lk 20,4). Sie stammte aber vom Himmel, denn sie war verbunden mit Umkehr und Buße. Johannes taufte aber nur mit Wasser. Der Herr tauft mit dem Heiligen Geist. Wir haben also vom Herrn den Geist empfangen, der uns zu Kindern Gottes macht, "den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!" (Röm 8,15)

2. Das Brennmaterial für die Liebe zu Gott: die Schriften. Wie kann ich in mir die Liebe zu Gott nähren? – Indem ich die Schrift lese, das "Wort Gottes" in mir aufnehme und mein Herz davon in Brand setzen lasse. Natürlich darf ich mit dem Wort Gottes nicht wie die Pharisäer umgehen, so als ob es mein Eigentum wäre. So kann nämlich selbst die Heilige Schrift, die Wegweiser zu Christus ist, an ihm vorbeiführen. Das Wort Gottes soll weniger vollkommene Haltungen in mir infrage stellen dürfen… Und das ist es gerade: Ich habe die Chance zur Verwandlung in einen echten Christen, indem ich mich dem Anspruch stelle und das Evangelium nicht nur lese, sondern es mit Gottes Gnade im täglichen Wettstreit mit mir selbst "sine glossa" (ohne Abstriche) zu leben suche. Genau das geschieht dann aus Liebe zu Gott.

3. Das Zeugnis für die Liebe zu Gott: die Werke. Jesu Heilswerk gipfelt in seinem Tod am Kreuz. Dort stellt er unter Beweis, dass ihn eine grenzenlose Liebe zum Vater erfüllt und ihm wirklich alles an unserer Erlösung gelegen ist. Vor seinem Leiden erklärt er deshalb seinen Jüngern: "Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat" (Joh 14,31). Und den Juden hatte er erklärt: "Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat" (Joh 8,28). Wie viel habe ich für Gott getan? Wie viel für meine Mitmenschen? Wenn wir dann eines Tages vor Gott stehen, werden unsere Werke erkennen lassen, in welchem Maß wir tatsächlich geliebt haben (vgl. Mt 25,31-46).

Gespräch mit Christus: Herr, du kennst den Fleck in meinem Herzen, wo die Liebe zu dir schlägt. Hilf mir, diese Quelle immer wieder zu finden, sie anzuzapfen und in der Kraft dieser Liebe Werke zu tun, die dir gefallen.

Möglicher Vorsatz: Wenn ich heute etwas Gutes und Richtiges tun kann, werde ich es tun und mir dabei sagen: "Aus Liebe zu Gott"!

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