Tägliche Meditationen
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Montag,
27. April 2020

Übernatürlich denken!

Montag der dritten Woche der Osterzeit
Hl. Petrus Kanisius, Ordenspriester, Kirchenlehrer

Br. Benedikt Mohr LC

Joh 6,22-29
In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist. Komm herab, und erfülle mein Herz. Entzünde in meiner Seele die Sehnsucht nach Gott und den himmlischen Dingen.

Bitte: Jesus, bitte schenk mir die Gnade, übernatürlich zu denken.

1. Jesus gibt geistliche Antworten. Die Leute fragen, wann Jesus nach Kafarnaum gekommen ist. Doch Jesus scheint etwas Wichtigeres als ein bisschen Smalltalk im Sinn zu haben. Er will über das Brot sprechen, dass wirklich satt macht und ewiges Leben gibt. Er will den Austausch auf etwas Wesentliches, nämlich auf den Himmel ausrichten. Wie oft versuche ich, meinen Gesprächen einen geistlichen Charakter zu geben, um so Jesus nachzuahmen und auch andere auf den Weg zu Gott zu bringen?

2. Die Speise für das ewige Leben. Viele von uns wünschen sich mehr Wunder für unsere Zeit, denn solche Zeichen würden unseren Glauben stärken und seine Richtigkeit bestätigen. Jesus kommentiert, dass die Leute ihn aber nicht wegen seiner Zeichen suchen, sondern wegen der Brote, die sättigen. Jesus scheint das aber auch zu befürworten. Es liegt ihm also mehr an diesen Broten. Und was ist das? Es sind zwei Dinge. Einerseits ist das Brot, die Eucharistie, für Jesus so wertvoll, weil er sich selbst darin hingibt ("[Speise,] die der Menschensohn euch geben wird") und andererseits, weil sie uns die Vereinigung mit Gott ermöglicht ("die Speise, die für das ewige Leben bleibt").

3. Der Glaube ist eine Gabe Gottes. Der Glaube ist eine Tugend und ein Geschenk Gottes. Als Tugend erfordert Glaube unsere Mitarbeit. "Werk" soll verdeutlichen, dass wirklich Arbeit dahintersteckt, unsere Mit-arbeit, unser Nachdenken, unser Zustimmen etc. Gott lässt uns mit dieser Arbeit aber nicht allein. Vielmehr ist der Glaube Werk "Gottes". Er arbeitet also auch selbst daran und sein Beitrag geht dem unseren voraus. Denn zuerst steht, dass es das "Werk Gottes" ist und erst im zweiten Teil kommt "dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat."

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für dein Vorbild, deine Eucharistie und die Gabe des Glaubens. Damit hast du mich wirklich reich beschenkt. Ich will dir sagen, dass deine Geschenke mein größter Reichtum sind. Ich will sie immer in Ehren halten und immer als kostbar und wertvoll ansehen.

Vorsatz: Heute will ich zumindest einem meiner Gespräche einen geistlichen Charakter verleihen.

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