Tägliche Meditationen
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Dienstag,
28. April 2020

Das Brot des Lebens

Dienstag der dritten Woche der Osterzeit
Hl. Peter Chanel, Priester, Märtyrer
Hl. Ludwig-Maria Grignion von Montfort, Gründer dreier Ordensgemeinschaften

Br. Benedikt Mohr LC

Joh 6,30-35
In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme jetzt zu dir, so wie ich bin. Danke, dass du mich annimmst und liebst. Demütig will ich die Wahrheit suchen und aussprechen - die Wahrheit, dass du Gott bist und ich ein Mensch. Ich brauche dich, mein Gott!

Bitte: Jesus, bitte lass mich tiefer erkennen, wie viel Gutes du für mich tust und wer du wirklich bist.

1. Nicht nur Tun, sondern auch Sein. "Was tust du?" ist die Frage der Menge an Jesus. Doch Jesus geht es in dieser Situation nicht so sehr ums Tun. Er gibt keine direkte Antwort. Jesus geht es mehr ums Sein. Er ist das Brot des Lebens. Da dies für die Menge und für uns nicht so leicht zu verstehen ist, möchte er es betonen und unsere Augen darauf richten. Jesus ist das Brot des Lebens. Aber was kann diese Stelle uns sagen? Wenn wir auf uns blicken, müssen wir wahrscheinlich zugeben, dass wir uns oft in unserem Tun verlieren. Jesus will uns daran erinnern, auf unser Sein zu achten und darauf, wer wir sind: geliebte Kinder Gottes.

2. Der Vater der Väter. Dass Jesus seinen Blick auf andere und nicht primär auf sich gerichtet hat, wird auch dadurch offenbar, dass er den Vater der Väter, seinen und unseren Vater – Gott Vater –, erwähnt. Er will klarstellen, dass nicht Mose, sondern der himmlische Vater für das Brot vom Himmel verantwortlich war. Es scheint, als hätte die Menge diese Wahrheit ein wenig aus den Augen verloren. Aber Jesus, immer mit dem Vater vereint, weiß, dass alles Gute aus der liebenden Hand seines Vaters kommt. Wissen auch wir das und betonen wir es?

3. Das Brot gibt der Welt das Leben. Ohne Nahrung gibt es keine Lebenserhaltung. Wenn Jesus das Brot des Lebens ist, bedeutet das, dass mein Leben von Jesus kommt und dass er es ist, der mein Leben erhält. Er hat uns so viel geschenkt. Oft sehen wir es als selbstverständlich an, aber das ist es nicht. Danke ich Gott regelmäßig für all das Gute und besonders dafür, dass er mich mit dem Brot des Lebens ernährt – nämlich mit seinem Sohn Jesus in der Eucharistie?

Gespräch mit Christus: Gott, du bist groß und unergründlich. Diese Geheimnisse deines Seins und deiner Gegenwart in der Eucharistie sind für mich manchmal schwer zu verstehen. Deswegen möchte ich dich um die Gnade bitten, dich tiefer zu erkennen. Auch ist es so erstaunlich, dass ich an dir und deiner Heilsgeschichte mit uns Menschen teilhaben darf. Werde du immer mehr zu meinem Leben!

Vorsatz: Ich werde Gott für einen Menschen danken, mit dem ich nicht so gut klarkomme. Denn Gott ist der Vater aller. Somit sind wir alle Brüder und Schwestern.

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